Life

Frau bekam durch Babypuder angeblich Krebs

Heute Redaktion
14.09.2021, 13:53

Der amerikanische Konzern Johnson&Johnson muss 72 Millionen Euro Strafe zahlen, weil auf den Produkten, die Talkum enthalten, kein Warnhinweis zu finden ist. Eine Frau aus Missouri war nach jahrelanger Verwendung an Krebs gestorben, die Angehörigen klagten.

Der amerikanische Konzern Johnson&Johnson muss 72 Millionen Dollar Strafe zahlen, weil auf den Produkten, die Talkum enthalten, kein Warnhinweis zu finden ist. Eine Frau aus Missouri war nach jahrelanger Verwendung an Krebs gestorben, die Angehörigen klagten.

Johnson&Johnson wurde wegen fehlender Warnhinweise zu 72 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt. Seit Jahrzehnten seien die Bedenken gegen den in Babypuder enthaltenen Inhaltsstoff "Talkum" bekannt, Gerichtssprecherin Krista Smith warf dem Konzern vor "etwas zu verstecken". Ein Warnhinweis auf der Verpackung hätte gereicht.

Ob Talkum wirklich krebserregend ist oder nicht, ist umstritten. Die zuständigen US-Behörden (FDA) und zahlreiche Studien würden seit Jahrzehnten die Unbedenklichkeit von Talkum bescheinigen, entgegnet Johnson&Johnson. Gegenstudien wiederum sind sich nicht so sicher. Die "American Cancer Society" unterscheidet grundsätzlich zwischen asbesthaltigem und asbestfreiem Talkum.

Klagewelle rollt

Vor dem Höchstgericht wird dieses Urteil möglicherweise nicht halten. Aus dem Schneider sind die Pharmakonzerne jedoch keinesfalls. Die britische Zeitung "Telegraph" schreibt, dass 1.200 weitere Klagen anstehen.

Das Pflegekind der an Eierstockkrebs verstorbenen Jackie Fox klagte nun. Ihre Mutter habe über 35 Jahre lang talkumhaltige Produkte von Johnson&Johnson verwendet. Sie warf dem Konzern vor, nicht ausreichend vor den Gefahren gewarnt worden zu sein.

Jetzt E-Paper lesen