Es gebe eine Reise zu gewinnen, wurde Frau G. am Telefon der Mund wässrig gemacht. Was im Gespräch nur schwer verständlich erwähnt wurde: eine Zeitschrift. Aber: Ein Abo wollte die Betroffene nie abschließen.
Als das Magazin "Freizeit Revue" in ihrem Postkasten lag, wandte sie sich an die Firma. Die Mühlviertlerin machte deutlich, dass sie keine Belieferung will. Sie stornierte und schickte alles zurück.
Das Unternehmen ließ sich davon nicht beeindrucken: Mehrere Mahnungen folgten. G. verlangte eine Aufnahme des Telefonats. Darin war erst nach mehrfachem Abspielen etwas von der angeblichen Bestellung zu verstehen.
Frau B. hatte fast die gleichen schlimmen Erlebnisse: ein unerwünschter Anruf, ein Reise-Gewinnspiel, der vermeintliche Abschluss eines Abos. Die angeblich bestellte Zeitung "Der Feinschmecker" erhielt sie nie oder tat sie möglicherweise als Werbung ab und warf sie ungesehen in den Papierkorb.
Auch die Welserin legte Einspruch ein, weil sie keine ausreichenden Informationen über ihr Widerrufsrecht erhalten hatte. Sie erhielt nicht nur weiter Mahnungen, sondern auch die Ankündigung eines negativen Eintrags im Schuldnerverzeichnis. Dadurch wäre ihr mangelnde Zahlungsfähigkeit zugeschrieben worden.
Die rechtlichen Argumente und Interventionen der Konsumentenschützer blieben ungehört. Die schon seit einigen Jahren praktizierte aggressive Vorgehensweise hat System, warnen die Experten.
Der Firma ist geltendes Recht offensichtlich egal. Sie beruft sich darauf, dass beim Telefonat ein mündlicher Vertrag abgeschlossen worden sei. Das erschwert die Angelegenheit: Denn die beiden Frauen können gegen die unberechtigte Forderung eigentlich nichts unternehmen.
Sie müssen darauf vertrauen, dass das Gericht eine allfällige Klage abweist. Die AK hat ihnen Rechtsschutzdeckung zugesichert. Bei allem Ärger, den sie schon haben, müssen die Betroffenen im Fall einer Klage damit wenigstens keine Kosten fürchten.
Wer auch Probleme hat, kann sich an den AK-Konsumentenschutz wenden: [email protected].