Bluttat Oberwaltersdorf

Frau tot im Bett! Lebenslange Haft für Millionär

Ein reicher 65-Jähriger soll seine Gattin in Oberwaltersdorf erschlagen haben. Nun wurde der Millionär in Wiener Neustadt verurteilt. 

Frau tot im Bett! Lebenslange Haft für Millionär
Der angeklagte Ehemann
Trimmel Sascha

Das Gewaltverbrechen in einer schicken Gegend in Oberwaltersdorf (Baden) hatte Ende August 2022 für Entsetzen und nach der Aufklärung für Kopfschütteln gesorgt: Ein gut betuchter Ex-Unternehmer, der ein Haus um rund eine Million Euro, 600.000 Euro am Sparbuch, eine halbe Million Euro in Gold und andere Wertgegenstände besitzt, soll nach knapp 20 Jahren Beziehung und 16 Jahre Ehe seine Ehefrau mit einem Meißel erschlagen haben (es gilt die Unschuldsvermutung).

Einbruch fingiert

Zunächst gab der Angeklagte an, seine Ehefrau tot im Bett gefunden zu haben: Er habe Frühstück geholt und einstweilen müssten Einbrecher gekommen sein. Da der Einbruch vom 65-Jährigen dilettantisch fingiert worden war, hatten die Ermittler schließlich rasch den Businessman im Visier. 

In der Folge wurde nach der Mordwaffe gesucht und jeder Spur nachgegangen. Schließlich führten die GPS-Daten der Smart Watch des Ehemannes die Kripo direkt zur Tatwaffe im Gebüsch. Eine Auswertung ergab: Fünf Minuten vor der Tat hatte der Angeklagte einen Puls von 66, bei der Tat kurz nach 7 Uhr 190 Pulsschläge pro Minute und 47 Minuten später immer noch 109. Der Gatte bestritt jedoch die Bluttat, aber wanderte in U-Haft - mehr dazu hier.

Bluttat in Oberwaltersdorf - die Bilder:

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    Die Rettungskräfte konnten für die 57-Jährige nichts mehr tun.
    Die Rettungskräfte konnten für die 57-Jährige nichts mehr tun.
    Thomas Lenger

    Sieben Wochen nach der Bluttat knickte der 65-Jährige schließlich ein und legte im Beisein seiner Anwälte ein umfassendes Geständnis ab. Die Beziehung zur Frau sei nach deren Erkrankung erkaltet, sie habe ihn wiederholt schroff zurückgewiesen, da seien bei ihm die Sicherungen durchgebrannt.

    Sie hat mich weggeschickt wie einen Hund. Da hat mein Hirn ausgelassen
    Angeklagter Unternehmer
    im Mordfall Oberwaltersdorf

    Beim Prozess Ende September in Wr. Neustadt meinte der Angeklagte: "Sie hat mich weggeschickt wie einen Hund. Da hat mein Hirn ausgelassen. Das war so eine Demütigung. Ich war nicht Herr meiner selbst." Abschließend gab er zu: „Ich habe alles zerstört." Den fingierten Einbruch gab der pensionierte Businessmann ebenfalls beschämt zu: "Ich habe mich mehr als stümperhaft benommen bei dieser Tat."

    "Frack" für Unternehmer

    Da aber die Erörterung eines Gutachtens noch ausstand, musste die Verhandlung vertagt werden und konnte erst am 5. Dezember fortgesetzt werden.

    Am heutigen Dienstag erging schließlich ein Urteil des Geschworenensenates in Wr. Neustadt: Schuldig des Mordes. Die Strafhöhe: Lebenslange Haft - nicht rechtskräftig.

    Akt.