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Auto trotz Ausweis von Behindertenparkplatz entfernt

Obwohl die 48-jährige Katrin P. zu 80 Prozent behindert ist, wurde ihr Auto am Freitag vom Behindertenparkplatz vor dem AKH in Wien abgeschleppt.

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    Das Auto von Katrin P. wurde abgeschleppt, obwohl sie einen Behindertenausweis hat.
    Das Auto von Katrin P. wurde abgeschleppt, obwohl sie einen Behindertenausweis hat.
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    "Ich wurde heute vom Behindertenparkplatz beim Wiener AKH abgeschleppt, obwohl ich zu 80 Prozent behindert bin und den Ausweis standartgemäß im Auto hinterlegt hatte", erzählt Katrin P. (Name von der Redaktion geändert) am Freitag im Gespräch mit "Heute". Doch das soll erst die Spitze des Eisbergs gewesen sein, wie sie selbst sagt.

    Die 48-Jährige wollte eigentlich nur ihre Ersatz-Mutter ins Krankenhaus bringen und diese über die eigentliche Auffahrt vor den Eingang fahren. Diese soll aber wegen Bauarbeiten gesperrt gewesen sein, weshalb sie kurzerhand auf einer als Behindertenparkplatz gekennzeichneten Stelle parkte, um möglichst nahe am Eingang zu sein.

    180 Euro Abschleppgebühren

    "Meine Mutter hat Probleme mit dem Herz und kann kaum mehr als zwei Meter gehen" erzählt Katrin P. weiter. "Und weil ich selbst behindert bin, kann ich sie auch nicht so weit mit dem Rollstuhl schieben."

    Als die 48-Jährige aber dann zurück zu ihrem Auto kam, erwartete sie die böse Überraschung: "Mein Auto wurde abgeschleppt und noch dazu musste ich 180 Euro für die Abschleppgebühren zahlen", berichtet sie weiter. Verstehen kann sie diese Aktion aber nicht. "Ich bin doch direkt auf dem für Behinderte markierten Parkplatz gestanden."

    Weder Schilder noch andere Verkehrszeichen sollen angezeigt haben, dass hier ein Parken verboten sei. "Ich hab sogar alles mit Fotos dokumentiert", erzählt Katrin P. anschließend. Durch einen glücklichen Zufall konnte sie ihr Auto noch rechtzeitig vom Abschleppdienst des AKH abholen und zahlte nur 180 Euro Gebühren. Wäre der PKW wie geplant an einen Abstellplatz weitergegeben worden, hätte sie der Zwischenfall sogar 400 Euro gekostet.

    "Der Security Mitarbeiter dort hat mich sogar noch ausgelacht", erzählt die Wienerin empört. "Er meinte ich soll mich ruhig beschweren und machte sich über mich lustig. So geht man doch nicht mit zwei Frauen mit einer Behinderung um!"

    Wienerin sei laut AKH über Parksituation aufgeklärt worden sein

    Ein Sprecher des Wiener AKH sagt dazu im Gespräch mit "Heute": "Das AKH Wien stellt für mobilitätseingeschränkte Personen mit einem Parkausweis kostenlos Parkplätze in der Tiefparkgarage zur Verfügung. Von diesen Parkplätzen ist ein barrierefreier Zugang in das Haus möglich."

    Die Parkplätze, auf denen die Wienerin parkte, seien wegen dortigen Bautätigkeiten aufgelassen worden. Katrin P. soll vom AKH selber in der Woche zuvor aufgeklärt worden sein, dass die Parkplätze, auf denen sie parkte, nicht mehr nutzbar seien, und dass der Platz für Krankentransporte benötigt werde. Der AKH-Sprecher berichtet, die kostenlose Nutzung der Tiefgarage sei Katrin nahegelegt worden. Das AKH bedauere, wenn sie sich schlecht behandelt fühle. 

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