Eigentlich hätte niemand davon erfahren sollen. Doch nach einem internen Testspiel zwischen dem Schweizer Frauen-Nationalteam und der U15-Mannschaft des FC Luzern brodelt die Fußballszene. Der Grund: Die Burschen gewannen haushoch mit 7:1 – und ein TikTok-Video machte das Ganze öffentlich.
Die Partie war als geheimer Belastungstest für die EM-Generalprobe geplant. Doch ein Luzern-Youngster filmte die Aktion mit – inklusive Szenen mit Influencerin und Nationalspielerin Alisha Lehmann. Das Video erreichte in kürzester Zeit zehntausende Aufrufe, ehe es gelöscht wurde. Zu spät. Der Vergleich zwischen Frauen und Nachwuchsburschen ging viral.
Der Schweizer Fußballverband (SFV) verteidigt die Maßnahme. Pressesprecher Sven Micossé erklärte im "Blick": "Solche Spiele gegen Junioren-Teams sind im Frauenfußball nichts Ungewöhnliches. Es geht dabei um physische Reize und die Wettkampfbelastung – nicht ums Resultat."
Auch Teamchefin Pia Sundhage winkte ab: "Das Resultat zählt morgen, wenn es gegen Tschechien geht. Das Spiel gegen die Jungs diente dazu, unsere Spielerinnen unter Stress zu setzen." In Schweden habe sie selbst schon gegen Männer gespielt und 0:9 verloren, erinnerte sich die Trainerin. "Fitness-technisch ist das sehr wertvoll. Die negativen Kommentare prallen an uns ab."