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Frauenmorde: Täter greifen eher zu Pistole als Messer

Nach dem zwölften Frauenmord in diesem Jahr werden die Rufe nach einem strengeren Waffengesetz in Österreich immer lauter.

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    In einem Einfamilienhaus in Wals-Siezenheim (Salzburg) sind in der Nacht auf Donnerstag zwei Frauen erschossen worden. Der mutmaßliche Täter (51) stellte sich selbst.
    In einem Einfamilienhaus in Wals-Siezenheim (Salzburg) sind in der Nacht auf Donnerstag zwei Frauen erschossen worden. Der mutmaßliche Täter (51) stellte sich selbst.
    BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

    In Wals-Siezenheim (Salzburg) hat ein "Stalker" in der Nacht auf Donnerstag die Tante und Cousine von Volksmusik-Star Stefan Mross mit fünf Kopfschüssen hingerichtet. Zwölf Frauenmorde hat es damit alleine in diesem Jahr bereits in Österreich gegeben.

    Angesichts der steigenden Zahl an Frauenmorden fordern Gewaltforscher ein schärferes Waffengesetz im Land. Dass bei den Taten meist Schusswaffen zum Einsatz kommen, findet Birgit Haller vom Institut für Konfliktforschung beunruhigend. Denn wenn Frauen ermordet werden, werden sie meist erschossen.

    "Wenn ich mir die letzten Morde in Österreich anschaue, dann waren deutlich mehr Schusswaffen in Verwendung als früher und das erhöht das Risiko deutlich. Woraus sich dringendst die Forderung ergibt, dass das Waffengesetz geändert werden muss", stellt Haller im Ö1-Morgenjournal am Freitag klar.

    "Bei Schusswaffen ist der Täter auf Distanz"

    Die Gewaltforscherin verweist dabei auf Deutschland, wo es strengere Waffenbestimmungen gibt - und zwar nicht nur bei Schusswaffen. Denn: "Pistolen und Revolver werden schneller gezogen als Messer." Haller erklärt im Ö1-Morgenjournal: "Schusswaffen haben für den Täter den 'Vorteil', dass er auf Distanz zum Opfer bleibt.

    Und weiter: "Wenn jemand bei einem Mordversuch ein Messer verwendet, dann gibt es sofort eine körperliche Nähe zu der Person. Das ist offenkundig durchaus eine Hemmschwelle, über die man erst drüber kommen muss", sagt die Gewaltforscherin.

    Noch höher sei die Hemmschwelle beim Erwürgen, solche Täter seien laut Haller besonders gefährlich. "Versuche, die Partnerin zu erwürgen gelten als Hochrisiko-Indikatoren, weil das ein direkter körperlicher Angriff ist", so Haller weiter. Je mehr Schusswaffen Menschen besitzen, desto mehr Morde würde es auch geben, ist sich die Gewaltforscherin sicher.

    Waffenschmieden im Schichtbetrieb

    Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich der Verkauf von Schusswaffen in Österreich nach den Flüchtlingsbewegungen in den Jahren 2015 und 2016 jedenfalls noch einmal erhöht. Ein Trend lass sich laut Haller aber noch nicht ablesen. "Es war Thema, dass alle möglichen Einrichtungen geschlossen und ausgerechnet die Waffengeschäfte offen waren", so Haller im Ö1-Morgenjournal. "Um einen Trend festzustellen, ist es aber noch zu früh."

    Während der Lockdowns waren Waffengeschäfte geöffnet und die erfuhren regen Zulauf, heißt es im Ö1-Morgenjournal. So musste etwa im vergangenen Jahr in den Waffenschmieden Österreichs sogar im Schichtbetrieb gearbeitet werden, um die hohe Nachfrage überhaupt bedienen zu können.

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com