Coronavirus

"Freedom-Day" – Virologe sagt Ende der Maßnahmen an

Virologe Norbert Nowotny äußerte sich in der ZIB Nacht zu den Lockerungen der Corona-Maßnahmen und rechnet mit einem baldigen Ende der Regeln.

Andre Wilding
Teilen
Virologe Norbert Nowotny in der ZIB Nacht
Virologe Norbert Nowotny in der ZIB Nacht
Screenshot/ ORF

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Dienstag den weiteren Öffnungs-Plan für Österreich verkündet. Bereits am 12. Februar – Anm. am kommenden Samstag – werden die Corona-Maßnahmen gelockert. Events kehren dann zurück und Ungeimpfte dürfen zum Friseur"Heute" berichtete.

Doch sind die Lockerungen angesichts der weiterhin hohen Zahl von Neuinfektionen überhaupt vertretbar? Für den Virologen Norbert Nowotny ist das der richtige Schritt! "Die Regierung hat die Maßnahmen vorab festgelegt, in der Hoffnung, dass die Prognosen unserer Modellierer stimmen."

Und im Moment würden diese noch stimmen, erklärt der Experte am Dienstag in der ZIB Nacht. Österreich befinde sich gerade auf einem Plateau. "Wir hoffen, dass bis zum 12. Februar, wenn die ersten richtigen Maßnahmen greifen, wir bereits sinkende Neuinfektionszahlen sehen", so Nowotny.

Auffrischungsimpfungen im Herbst

Fitness-Center (2G-Regel) sieht der Experte dabei nach wie vor kritischer als etwa einen Friseur-Salon (3G-Regel). "Wenn da ein Infizierter dabei ist, dann kann einfach durch die körperliche Tätigkeit deutlich mehr Virus ausgestoßen werden", erklärt Nowotny. Seiner Ansicht nach sei das Infektionsrisiko hier höher.

Angesprochen auf die Impfpflicht stellte der Virologe zudem klar: "Mit der Omikron-Variante sei das bereits ein Ausstiegsszenario in die richtige Richtung. Und zwar weg von einem pandemischen Virus hin zu einem saisonalen Virus." Das werde man jeden Herbst und Winter sehen und mit einer Auffrischungsimpfung könne man sich gut dagegen schützen.

Man sollte stattdessen jetzt Gräben zu schütten und Brücken zu den Ungeimpften bauen. Norbert Nowotny spricht sich zudem dafür aus, die Impfstrafen "auf Eis zu legen". Er habe bereits prominente Unterstützer bekommen, etwa durch den Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser oder auch von OÖ-Landeschef Thomas Stelzer.

"Aus virologischer Sicht nicht gut"

Auf die Frage nach den zugelassenen Impfstoffen im Gesetz, zeigte sich der Experte etwas skeptisch. Denn: "Es sind nicht nur jene inkludiert, die seitens der EMA und der EU zugelassen worden sind, sondern auch jene, die von der WHO zugelassen sind. Und bei der WHO ist der Level des Schutzes dann doch niedriger angesetzt", so Nowotny in der ZIB Nacht.

Deshalb seien auch jetzt etwa Impfstoffe aus China im Impfpflicht-Gesetz. "Aus virologischer Sicht ist das aber nicht wirklich gut", so Nowotny. 

Und wie sieht es mit der Teststrategie aus? Welche Personen sollten sich regelmäßig testen lassen? Corona-Tests sollten in Zukunft nur noch bei vulnerablen Gruppen und Menschen mit Symptomen durchgeführt werden, so Nowotny. Österreich sei zwar Testweltmeister, aber jetzt würde Corona zu einem saisonalen Virus werden.

"Freedom-Day im März"

"Wir sehen auch, dass die Behörden überfordert sind und diverse Bescheide erst später erstellt werden", so der Experte. Am Ende der Sendung lässt Norbert Nowotny dann noch einmal aufhorchen. Auf die Frage, wann in Österreich womöglich alle Maßnahmen ("Freedom-Day") aufgehoben werden können, erklärte der Experte:

 "Wenn alles gut geht und uns diese BA2-Untervariante von Omikron keinen Strich durch die Rechnung macht, dann gehe ich davon aus, dass das im März der Fall sein wird."

1/55
Gehe zur Galerie
    <strong>03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen</strong>.&nbsp;Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. <a data-li-document-ref="120034606" href="https://www.heute.at/s/mehrheit-will-spoe-wieder-in-regierung-fpoe-fans-dagegen-120034606">Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.</a>
    03.05.2024: Mehrheit will SPÖ wieder in Regierung, FPÖ-Fans dagegen. Seit 2017 schmoren die Roten auf der Oppositionsbank. Laut brandaktueller "Heute"-Umfrage wollen das 53 Prozent der Befragten nach der Wahl ändern.
    Helmut Graf