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Freibad: Achtung, hier sitzen die Bakterien!

Heute Redaktion
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Zahlreiche Schwimmbäder in Österreich werden im Sommer gestürmt. Doch viele Badegäste sind sich über die winzigen, verborgenen Gefahren in den Badeanlagen nicht bewusst.

Im Schwimmbad sollte man sich nicht nur vor den zahlreichen Bakterien im Badewasser fürchten, sondern auch auf weitere Bereiche der Badeanlage achten, wie die österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) warnt. Vor allem Bereiche, die feucht und warm sind, ermöglichen die Vermehrung von Bakterien und Pilze und können womöglich Infektionen auslösen.

Beckenwasser. Das Beckenwasser enthält eine gesetzlich vorgeschriebene Chlorkonzentration und stellt normalerweise keine Gefahr dar. Aber Achtung, bei steigenden Wassertemperaturen kann sich das schnell ändern. Eine Brutstätte für Bakterien können die Filteranlagen von warmen Beckenwässern werden.

“Dort nisten sie sich ein, es handelt sich vor allem um Legionellen, Erreger der Legionärskrankheit, die auch bei Trinkwassererwärmungsanlagen eine Rolle spielen” plädiert Prof. Dr. Wewelka, dessen Tätigkeitsgebiete die Infektiologie und Krankenhaushygiene sind.

Liegestühle. "Bei Badeliegen hängt es davon ab, aus welchem Material dieses besteht. Wenn es gut trocknen

kann, sollte kein Problem entstehen. Wenn sich bei den Sitzmöglichkeiten jedoch Lacken bilden und das Ganze relativ warm ist, bietet dies ein ideales Plätzchen zur Vermehrung von Bakterien!”, erklärt Günther Wewelka der AGES.

Kinderbecken. Zu beachten ist ebenso die Überbelastung im Kinderbecken! “Meist verlieren unsere jungen Mitmenschen etwas an Stuhl im Schwimmbecken, das Chlor sollte in diesem Fall den Keim abtöten. Doch bei einer Überbelastung sinkt der Chlorgehalt und somit sind Infektionen nicht ausschließen", warnt Wewelka.

Diverse Erreger können über diese Ausscheidungen ins Wasser gelangen, über den Mund aufgenommen werden und Infektionen auslösen. Die Symptome sind Durchfall, starke Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen.

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Fußpilzduschen. Eine weitere Keimfalle sind die Fußpilzduschen in den Schwimmbädern. “Man sollte sich in Schwimmbädern nie die Füße unter den Anti-Pilzduschen absprühen. Die sind das Superreservoir für Bakterien und Pilze", sagt die Münchener Dermatologin Sabine Zenker.

Wewelka stimmt dem zu: “Es wurde nicht wirklich bewiesen, dass die Desinfektionsmittel in diesen Fußpilzduschen etwas helfen!"

Wellnesspools. Viele nutzen die Wellnesspools in den Anlagen, um zu entspannen, doch auch davor sollte man sich hüten!  Erschreckend ist, dass Keime, in Warmsprudelbecken und in warmen Becken mit Attraktionen, direkt eingeatmet werden können. “Diese Keime können schließlich Lungenentzündung verursachen.

Besonders vorsichtig sollten ältere Menschen sein, da bei ei diesen Personen die Resistenz gegen diese Infektionen schwächer ist”, rät Wewelka.