Frieren im Büro: Warum man es nicht allen recht mach...

Die einen schwitzen, die anderen tragen Schal. Die Temperatur im Büro so zu regeln, dass es für alle passt, ist unmöglich. Eine neue Studie hat herausgefunden, dass das auch an der Formel liegt, die die Thermostate steuert. Das beeinflusst unsere Leistungsfähigkeit.

 
Die amerikanische Fachzeitschrift "Nature Climate Change" hat eine Studie veröffentlicht, die sich mit dem Wärmeempfinden in Büros beschäftigt hat. Die Wärmeregulierung in Büros wird oft nach alten Formeln gesteuert, die auf dem Wärmegefühl von Männern basieren. Dass sich das vom Wärmegefühl des weiblichen Geschlechts unterscheidet, liegt auf der Hand.

Stichwort "Wärmekomfort"

So eine Formel zu entwickeln ist natürlich nicht einfach. Die meisten Klimalösungen in Büros kontrollieren rein die Lufttemperatur. Wie wir Wärme mit unserer Umgebung austauschen hängt jedoch von mehreren Faktoren ab.

Wie angenehm uns unsere Umgebungstemperatur ist, hängt neben der Lufttemperatur auch von der Luftfeuchtigkeit, der Luftumwälzung, der Strahlungwärme von Gegenständen in der Umgebung und der Temperatur von allem, womit wir in Kontakt kommen ab.

Da es in Büros typischerweise eine schlechte Luftzirkulation gibt und oft viele Geräte herumstehen, die Wärme abgeben, ist hier die Strahlungswärme viel ausschlaggebender für unser Wärmeempfinden.

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Körperliche Faktoren

Auch unser Körper selbst, bestimmt wie kalt oder warm wir uns fühlen. Ausschlaggebend sind Größe und Umfang ("Oberfläche"), aber auch der Stoffwechsel und die natürliche "Isolierung" durch Körperfett. Logisch, dass es hier Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.

Unterschiede bei Männern und Frauen

Ist die Steuerung der Klimaanlage oder Heizung im Büro also auf Männer ausgerichtet, verwundert es nicht, dass gerade Frauen damit oft nicht glücklich sind.

Die Studie beschreibt, dass Frauen üblicherweise kleiner und ihr Stoffwechsel weniger Wärme produziert als der von Männern. Deshalb sind "Männer-Temperaturen" im Büro für Frauen unangenehm.

Office-Dresscode

Natürlich hängt es auch von der Kleidung ab, die im Büro getragen wird - oder getragen werden muss. Ein Business-Anzug wärmt mehr als ein leichtes Baumwoll-Shirt.

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Leistungsfähigkeit

Auch unsere Leistungsfähigkeit wird von unserem Wärmeempfinden beeinflusst. Wobei es zu leicht ist zu sagen: Wenn man sich unwohl fühlt, kann man nicht richtig arbeiten.

Die Studie verrät: Kognitive Aufgaben erledigen wir am besten, wenn uns ganz leicht "zu kühl" ist, während die manuelle Geschicklichkeit in (zu) warmer Umgebung am besten ist.

Was kann man tun?

Ein Thermostat kann eben nicht alle glücklich machen. Ein gelockerter Dresscode im Büro kann Abhilfe schaffen. Während Frauen sich möglicherweise wärmer anziehen müssen, kann es für Männer notwendig sein, das Sakko im Sommer zuhause zu lassen.