Vor 50 Jahren ist der österreichische Künstler Fritz Wotruba († 1975) gestorben. Um an seine Werke zu erinnern, die national sowie international Erfolge feierten, wird mit Wotruba International" (von 17. Juli bis 11. Jänner im Belvedere 21) erstmals das Augenmerk auf seine weltumspannende Karriere gelegt.
Seine erste Einzelausstellung wurde dem gebürtigen Wiener nämlich nicht in seiner Heimstadt gewidmet, sondern im Museum Folkwang in Essen. Von seinen 70 Einzelpräsentationen haben fast 50 im Ausland stattgefunden.
"Fritz Wotruba war mehr als ein österreichisches Phänomen – seine Stimme hatte Gewicht in Europa und darüber hinaus", erklärt Generaldirektorin Stella Rollig (65), "mit dieser Ausstellung würdigen wir nicht nur einen bildhauerischen Solitär, sondern auch einen Kulturakteur mit visionärem Anspruch an Kunst, Bildung und Gesellschaft".
Im Fokus stehen die weltweite Ausstellungstätigkeit, das künstlerische Netzwerk und die Rezeption Wotrubas – im Dialog mit Skulpturen bedeutender Zeitgenossen wie Alberto Giacometti, Barbara Hepworth, Henry Moore oder Alicia Penalba. So zeigt sich Wotruba als zentrale Stimme im Nachkriegsdiskurs um die Darstellung des Menschen.
Von 1938 bis 1945 lebte er in der Schweiz im Exil. Als der Künstler dann 1945 nach Österreich zurückgekommen ist, entwickelte er sein künstlerisches Werk erfolgreich weiter. Er förderte als Lehrender an der Akademie der bildenden Künste Generationen von Bildhauern und setzte als Leiter der Galerie Würthle starke Impulse.
Im Zentrum seines bildhauerischen Werks steht stets die menschliche Figur, die er zunehmend abstrahierte und auf monumentale Blöcke oder zylindrische Formen reduzierte, ohne jedoch den Bezug zu ihrem Ausgangspunkt zu verlieren.
Wotruba hat siebenmal an der "Biennale di Venezia" teilgenommen, war bei den Weltausstellungen in Brüssel beteiligt und unterstütze bei Präsentationen in New York, Montreal und Paris. Nach seinem Tod im Jahre 1975 ist sein umfangreicher Nachlass ab 2011 im Belvedere zu sehen.
Mit über 40 Skulpturen und Plastiken von Fritz Wotruba, sowie Künstlerkollegen soll im Belvedere21 ein neuer Blick auf die Skulptur der Nachkriegsmoderne geworfen werden. 24 Werke von Wotruba treffen auf 15 Werke von internationalen Bildhauern.