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Wiener kassiert rund 70.000 € für Einsagen bei Prüfung

Führerscheinprüflinge werden laut der LPD Steiermark in ihren Schummelversuchen immer kreativer. Einige betrieben enormen, technischen Aufwand.

Marlene Postl
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    Haufenweise IT-Equipment wurde bei Prüflingen festgestellt.
    Haufenweise IT-Equipment wurde bei Prüflingen festgestellt.
    LPD Steiermark

    Zahlreiche Prüflinge stehen laut der LPD Steiermark unter Verdacht, bei der theoretischen Führerscheinprüfung betrogen zu haben. Bereits seit Oktober 2020 wird wegen mehrerer Hinweise an die Prüfungsaufsicht ermittelt. Bei der Theorie-Prüfung wird aus einem Fragenkatalog von rund 1500 Fragen geprüft. Viele Fahrschüler "schummeln", indem sie die Fragen einfach auswendig lernen. Für einige schien es allerdings nicht auszureichen, die Fragen vorab zu kennen. Insgesamt wird in 68 Fällen von Manipulationen der Führerscheinprüfung mit 90 Beschuldigten ermittelt.

    Ausrüstung wie ein Spion: Minikamera im Hemdknopf, Minikopfhörer im Ohr

    Einige der Beschuldigten wurden in der Vergangenheit bereits angezeigt – sie versuchten, gefälschte, ausländische Führerscheine in Österreich anerkennen zu lassen. Als dies nicht funktionierte, griffen sie zu anderen Mitteln, um endlich den Schein zu bekommen. 

    Skurril: Zwei Personen wurden beim Examen erwischt, wie sie sich, ausgerüstet wie verdeckte Ermittler, durchschummeln wollten. Mit Minikameras in Hemdknöpfen wurde der Bildschirm mit den Fragen gefilmt, mittels winzigen Kopfhörern im Ohr wurde den Fahrschülern die Antwort eingeflüstert. Die beiden Ertappten hatten sogar eigene W-LAN-Router und Power Banks für die Stromversorgung bei sich. Die LPD Steiermark berichtet von Induktionskabeln, die an den Hals geklebt waren, um die kabellose Audioübertragung zu gewährleisten.  

    Rund 2.000 Euro pro Schummel-Aktion verrechnet

    Die LPD Steiermark berichtet, häufig wären die schummelnden Fahrschüler der deutschen Sprache kaum mächtig. Dies könnte ein möglicher Grund für die Schummel-Aktion sein. Ein Pärchen (26) wurde dabei erwischt, wie es einsagte – nachdem IT-Equipment in ihrer Wohnung sichergestellt wurde, gaben sie an, dies schon acht Mal getan und bereits weitere Male geplant zu haben. 

    Ein 34-jähriger Syrer aus Wien wurde ausgeforscht, der ein gutes Geschäft mit solchen Einsage-Aktionen machte: 35 Manipulationen von Führerscheinprüfungen konnten ihm nachgewiesen werden, für jede wurde meisten ein Beitrag von rund 2.000 Euro auf die Hand verlangt. Der Mann befindet sich wegen anderer strafbarer Handlungen bereits in Haft.

    Bei sämtlichen Beschuldigten wurde die Aberkennung der bestandenen, theoretischen Prüfung beziehungsweise der Entzug der Lenkberechtigung in die Wege geleitet. 

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