Oberösterreich

"Fünffacher Strompreis" – Kebab kostet teils schon 6 €

Die Kebab-Preise steigen weiter. Teilweise kostet ein Sandwich schon 6 Euro. Die Gründe liegen auf der Hand: höhere Rohstoff- und Energiepreise.

Auch die Chefs der Linzer Kette "Leonardo" kämpfen mit den hohen Rohstoff- und Energiepreisen: "So katastrophal wie jetzt war es noch nie. Wenn es so weiter geht, werden viele zusperren." 
Auch die Chefs der Linzer Kette "Leonardo" kämpfen mit den hohen Rohstoff- und Energiepreisen: "So katastrophal wie jetzt war es noch nie. Wenn es so weiter geht, werden viele zusperren." 
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"Fleisch, Alufolien, Miete, Strom, alles wird teurer." Das sagt ein Kebabstandl-Besitzer aus Wels im "Heute"-Gespräch. Er hat sein Kebab noch im September um 5 Euro verkauft, heute verlangt er schon 6 Euro für den türkischen Fast-Food-Klassiker.  Ein Euro mehr also in nur wenigen Monaten.

Kein Wunder: Ausschlaggebend für die Preiserhöhung um einen Euro sei die Nachzahlung einer saftigen Stromrechnung, die ins Haus flatterte: "Ich zahle jetzt zirka den fünffachen Strompreis", so der Unternehmer.

"Früher hat mich der Salatkopf 80 Cent gekostet, jetzt 2,50 Euro. Beim Einkauf ändern sich die Preise wöchentlich."

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    Geschäftsführer der Linzer Pizzeria Leonardo (l.) mit Koch: "Wenn es so weiter geht, werden viele zusperren."
    Geschäftsführer der Linzer Pizzeria Leonardo (l.) mit Koch: "Wenn es so weiter geht, werden viele zusperren."
    Heute

    "Einfach erklärt: Wenn für mich alles teurer wird, muss es auch für den Kunden teurer werden", erklärt der Welser. Anhand eines Beispiels verdeutlicht er das aktuelle Problem: "Ein 10-Liter-Kanister Joghurt hat einmal 11 Euro gekostet, jetzt bekomme ich ihn um über 20 Euro."

    "Seit 31 Jahren bin ich selbstständig", schildert der verzweifelte Geschäftsführer der Pizzeria Leonardo in Linz. Die Preisspirale sieht er pessimistisch. "So katastrophal wie jetzt war es noch nie. Wenn es so weiter geht, werden viele zusperren."

    Sämtliche Zutaten, die er für seinen Betrieb täglich braucht, werden ständig teurer. Die Liste jener Lebensmittel, die sich preislich mehr als verdoppelt haben, ist lang: Tomaten, Käse, Milch, Zucker, Speiseöl, Mehl, Salat.

    Kunden kaufen keine Getränke mehr

    Zusätzlich sind auch Verpackungsmaterialien wie Alufolien und Pizzakartons teurer geworden. Ganz abgesehen von den ebenfalls massiv erhöhten Energie- und Mietkosten. Der Linzer Gastro-Unternehmer erklärt die täglich spürbare Teuerung mit ebenfalls banalen Beispielen: "Ein Kilo Tomaten hat früher zwischen 90 Cent und 1,30 Euro gekostet. Aktuell zahle ich 4,99 Euro dafür."

    Oder: Für einen Eisbergsalat habe er einst 40 Cent gezahlt, momentan liegt der Preis bei 2,60 Euro. 

    Die Folgen für die Gastronomen sind dramatisch: "Früher haben fast alle Kunden auch noch ein Getränk dazu gekauft. Heute hingegen fast keiner mehr, weil es vielen mittlerweile zu teuer ist".

    Bis zu 6 Euro

    Beim "Heute"-Lokalaugenschein in der Linzer und Welser Innenstadt fiel eines auf: Die Preisspanne beim Kebab lag zwischen 4,50 und 6 Euro. Mitten in der Welser City findet man zum Beispiel ein Lokal, in dem man sich ein Kebab noch um 4,50 Euro schmecken lassen kann. "Wir werden auch bald teurer werden müssen, maximal 5 Euro", so der zuständige Chef. "Aber wir werden sicher nicht 6 Euro verlangen."

    Auch in Ried im Innkreis bekommt man ein Kebab meist nicht mehr unter 6 Euro. Ein Kebabstandl-Besitzer wurde im Jänner von einer Wochenzeitung zitiert: "Vor 15 Jahren konnte ich einen Kebab noch für drei Euro verkaufen. Jetzt kostet es doppelt so viel."

    Der Kebab-Restaurant-Besitzer plauderte dabei womöglich über illegale Preisabsprachen. Deshalb hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) jetzt Ermittlungen eingeleitet. "Heute" hat berichtet.

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk