Täglich neue Wendungen in der Causa Schilling, der von ehemaligen Freunden und heimischen Top-Journalisten ein kreativer Zugang zur Wahrheit nachgesagt wird. Die Partei steht dennoch zu ihr, sprach von "Gerüchten" und einem "Gefurze" (Vizekanzler Werner Kogler). Schilling selbst bekräftigte gegenüber der "Kronen Zeitung", bei der EU-Wahl am 9. Juni trotz der im "Standard" veröffentlichten Vorwürfe antreten zu wollen.
Für Umweltaktivistin Schilling geht es nicht nur politisch um viel, sondern auch wirtschaftlich. Erkämpft sie ein Mandat für das EU-Parlament, verdient sie fünf Jahre lang monatlich 10.075,18 Euro brutto – im Gegensatz zu einer heimischen Nationalratsabgeordneten aber nur 12 statt 14 Mal. Dazu kommt ein Spesentopf. Innerhalb von fünf Jahren kann sie so 605.000 Euro verdienen.
In der Affäre Lena Schilling wurde nun auch die Staatsanwaltschaft aktiv. Ein Jus-Student brachte am Montag eine 52-seitige Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts der Verleumdung ein. Die Staatsanwaltschaft Wien hat den Akt und prüft nun.
Hintergrund: Wie ausführlich berichtet, soll die 23-Jährige unwahre Behauptungen über mehrere Personen verbreitet haben – darunter das Ehepaar Bohrn Mena, die nun ebenfalls juristische Schritte erwägen. Schilling soll verbreitet haben, dass Sebastian Bohrn Mena seine Ehefrau schlage und sie ihr Kind verloren habe. Beide wiesen diese Anschuldigung scharf zurück.
Bei den Grünen solidarisierten sich die Mandatare in einer Klubsitzung in dieser Woche mit Lena Schilling. Kritik wurde indes aber an Klubchefin Sigrid Maurer und Bundessprecher Werner Kogler wegen ihres Umgangs mit der Causa laut.
Vom Auffliegen bis zur aktuellsten Entwicklung: die Grüne EU-Kandidatin Lena Schilling ist in heftigen Turbulenzen.