Wien

Ganz Gallien! Hietzing beschließt das Parkpickerl

Lange wehrte sich der ÖVP-geführte Bezirk, jetzt ist es fix: Hietzing wird zeitgleich mit dem 11., 21., 22. und 23. Bezirk das Parkpickerl einführen.

Claus Kramsl
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Ab März 2022 ist (fast) ganz Wien Kurzparkzone.
Ab März 2022 ist (fast) ganz Wien Kurzparkzone.
Denise Auer

Jetzt ist wirklich ganz Gallien von den Römern besetzt: "Hietzing wird nicht als Gratisparkplatz für Dauerparker, Firmenflotten, Wohnmobile und Schneeräumfahrzeuge übrigbleiben. Nachdem Liesing vergangene Woche eine klare Entscheidung getroffen hat, ist Hietzing gewissermaßen genötigt hier nachzuziehen, um eine signifikante Verschlechterung der Lebensqualität für die Hietzingerinnen und Hietzinger abzuwenden", so Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) zum Beschluss der Hietzinger Bezirksvertretungssitzung. Schließlich blieb dem Bezirk nichts anderes übrig, als mit den rot regierten Bezirken Simmering, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing mitzuziehen und mit März 2022 die Parkraumbewirtschaftung einzuführen - "Heute" berichtete.

Aber ganz ohne Gegenwehr wollen sich zumindest ÖVP und Grüne nicht geschlagen geben, sie fassten einen gemeinsamen Resolutionsantrag. Gefordert wird die "Umsetzung einer Reform des Parkpickerlmodells nach praktischen und ökologischen Gesichtspunkten sowie ergänzenden Entlastungslösungen für die Bevölkerung Hietzings":

Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Hietzing

Ausbau der Park & Ride-Kapazitäten am Stadtrand

Zweckbindung der Parkometer-Abgaben und Strafzahlungen für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs

Umsetzung der paktierten Reformschritte aus der Vier-Parteien-Einigung aus dem Juni 2020 sowie aus dem Regierungsprogramm "Die Wiener Fortschrittskoalition"

Hietzings Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) stellt Forderungen.
Hietzings Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP) stellt Forderungen.
zVg

Weiters gelte es laut Bezirkschefin Kobald noch offene Fragen zu klären:  "Wird es eine Entlastung für die Anrainer in Hietzing rund um Schönbrunn, das in normalen Jahren zwischen vier und sechs Millionen Besucher zählt, durch ganztägige Maßnahmen an Wochenenden und Feiertagen wie rund um die Stadthalle geben? Wird es die Möglichkeit für Pflegende Angehörige geben in jenem Bezirk, wo z.B. die Eltern und/ oder Großeltern wohnen, über Nacht kostenfrei das Auto abzustellen? Wo sollen Personen mit Zweitwohnsitz in Wien parken? Auf die Antworten zu diesen Fragen warten nach wie vor alle betroffenen Bezirke! Wie sollen Hotels und Pensionen erhalten bleiben, wenn Gäste das Auto nicht über Nacht abstellen können?“, summiert Bezirksvorsteherin Silke Kobald die Debatte rund um die "weiterhin unzufriedenstellenden Details" der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung.

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    Süß: Die rot-pinke Punschkrapferl-Koalition bleibt sich auch beim Parkpickerl treu.
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