Wirtschaft

Düstere Gas-Prognose – "Diese Gefahr haben wir immer"

Die Gas-Transitverträge über die Ukraine laufen Ende 2024 aus und sollen nicht verlängert werden. Experten schätzen die Lage ein.

Leo Stempfl
Auch nach Auslaufen der Verträge kann grundsätzlich Gas nach Österreich fließen. (Symbolbild)
Auch nach Auslaufen der Verträge kann grundsätzlich Gas nach Österreich fließen. (Symbolbild)
Getty Images

Eineinhalb Jahre habe Österreich noch Zeit: Wie Ex-OMV-Vorstand Gerhard Roiss am Donnerstag in der "ZiB 2" ankündigte, laufen die Transitverträge für die Gas-Pipeline von Russland durch die Ukraine mit Ende 2024 aus – und sollen auch nicht verlängert bzw. erneuert werden. Wackelt Österreichs Gas-Versorgung im übernächsten Winter?

Carola Millgramm, Leiterin der Gasabteilung bei der Regulierungsbehörde E-Control, kann im "Ö1-Morgenjournal" etwas beruhigen. "Nur, dass dieser Transitvertrag endet im Dezember 2024, heißt nicht, dass kein Gas mehr fließen kann über die Ukraine-Route." Grundsätzlich kann immer kurzfristiger Gas-Transit gebucht werden. Eine krisensichere Versorgung würde es über die Ukraine aber natürlich nicht geben, so Millgramm weiter.

Tempo gefordert

Eine Störung, ein technischer Defekt, ein Kriegseingriff könne natürlich immer passieren. "Diese Gefahr haben wir immer." Allerdings bereite man sich schon quasi seit Kriegsbeginn genau darauf vor. Man dürfe auch nicht vergessen, dass es vermutlich auch im Interesse der Ukraine ist, eine Nachfolgeregelung zu treffen. Immerhin generiert der Staat dadurch Einnahmen.

Hier steigt auf "Ö1" der frühere E-Control-Chef Walter Polz wiederum auf die Bremse. Immerhin macht Russland durch das gelieferte Gas noch viel höhere Erlöse, die zur Kriegsfinanzierung verwendet werden können. Wichtiger sei ein Konzentrieren auf alternative Quellen. Dabei sei Tempo gefordert, denn auch Österreichs östliche Nachbarländer sind auf dieses Gas angewiesen.

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