Oberösterreich

Schnitzel am Sonntag teurer: "Lieber mehr Freizeit!"

Ein Braunauer Wirt verlangt sonntags fürs Essen mehr, um seinem Personal mehr zahlen zu können. Was hält der Wirtesprecher davon? Wir fragten ihn.

Teilen
OÖ-Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger zeigt sich skeptisch, sagt, es brauche Individuallösungen für jeden Betrieb, um das Problem des Fachkräftemangels zu lösen.
OÖ-Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger zeigt sich skeptisch, sagt, es brauche Individuallösungen für jeden Betrieb, um das Problem des Fachkräftemangels zu lösen.
privat

Im Braunauer Restaurant "Tafelspitz" (dazu gehören auch die "Nudelkuchl" und das "Esszimmer") sagt man seit 1. September dem Fachkräftemangel den Kampf an: Chef Jochen Reumüller will seinem Personal ab kommendem Wochenende einen Sonntagszuschlag bezahlen. Dafür muss der Gast am Sonntag zehn Prozent mehr bezahlen. 

"Es ist enorm schwierig, Personal zu finden. Ein Grund sind die Arbeitszeiten und vor allem die Sonntagsarbeit. Deshalb haben wir uns entschlossen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Sonntag mehr zu zahlen, auch als kleines Dankeschön", sagte Reumüller gegenüber "Heute". Denn eigentlich gibt es im Gastgewerbe keinen gesetzlichen Zuschlag für die Arbeit am Sonntag. Wir berichteten.

Auf Facebook – wo das Ganze im Vorfeld angekündigt wurde – waren die Reaktionen überwiegend positiv. Was aber hält OÖ-Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger, selbst Gastronom, von diesem Schritt?

Es braucht Individuallösungen 

"Gastronomie kann und soll wie jede Dienstleistung durchaus etwas kosten. Mit dem Problem des Fachkräftemangels geht jeder Betrieb anders um. Ob der Sonntagszuschlag das Problem wirklich löst, das bezweifle ich allerdings. Aus Gesprächen weiß ich, dass es vielen Mitarbeitern am Wochenende nicht um mehr Geld geht, sondern um freie Zeit. Man will frei haben, wenn Freunde und Familie auch frei haben", so Mayr-Stockinger.   

Ihm zufolge braucht es Individuallösungen. Zum Beispiel zusätzliche freie Tage und einen freier gestaltbaren Dienstplan. Im Gasthof-Hotel Stockinger in Ansfelden schaut man, dass sich die Mitarbeiter die Arbeitstage möglichst frei einteilen und für oder gegen einen Sonntagsdienst entscheiden können.

"Manche arbeiten sogar am Sonntag lieber"

Denn nicht jeder sei einem Sonntagsdienst gegenüber abgeneigt, im Gegenteil. "Ich hab' auch schon gehört, dass manche sogar lieber am Sonntag arbeiten und dafür unter der Woche frei haben. Weil sie, wenn die Geschäfte zu haben, nicht wissen was sie sonst machen sollen. Wir reden da natürlich nicht von Personen mit Familie", sagt Mayr-Stockinger.

Und fügt an: "Ein Patentrezept für den Fachkräftemangel in der Gastro gibt es nicht." Die einen würden von Haus aus mehr bezahlen, die anderen das Problem über mehr freie Tage und flexiblere Dienstzeiten versuchen zu lösen. Und letztere hätten halt dann einfach am Sonntag zu, so der Wirtesprecher.

1/57
Gehe zur Galerie
    <strong>19.04.2024: Tragödie bei Sabitzer – Sohn seiner Verlobten tot!</strong>&nbsp;Schreckliche Nachrichten aus Deutschland. Katja Kühne, TV-Star und Verlobte von BVB-Star Marcel Sabitzer, trauert um ihren erwachsenen Sohn Lucas. <a data-li-document-ref="120031870" href="https://www.heute.at/s/tragoedie-bei-sabitzer-sohn-seiner-verlobten-tot-120031870">Die ganze Story hier &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584"></a>
    19.04.2024: Tragödie bei Sabitzer – Sohn seiner Verlobten tot! Schreckliche Nachrichten aus Deutschland. Katja Kühne, TV-Star und Verlobte von BVB-Star Marcel Sabitzer, trauert um ihren erwachsenen Sohn Lucas. Die ganze Story hier >>>
    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com