Wirtschaft

Gasvorräte in Österreich gefährdet – was nun droht

Der Ukraine-Krieg hat enorme Auswirkungen auf Europa. Derzeit hat Österreich noch genügend Gasvorräte für diesen Winter, doch was passiert danach?

Heute Redaktion
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Arbeiter auf der Baustelle der Gaspipeline Nord Stream 2 (Symbolbild)
Arbeiter auf der Baustelle der Gaspipeline Nord Stream 2 (Symbolbild)
REUTERS

Europa nimmt die Bedrohung, die vom Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ausgeht, sehr ernst, betonte Kanzler Karl Nehammer in der "ZiB2". Was die Gasversorgung betrifft, habe EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen zugesichert, Alternativanbieter zur Verfügung zu stellen, wenn keine Gaslieferungen mehr aus Russland erfolgen.

Derzeit hätte Österreich aber genug Gasreserven, um den Winter zu überstehen, heißt es aus dem Energieministerium. Für den kommenden Winter müsse aber auf ein "Bevorratungsgesetz für Gas" auf den Weg gebracht werden, so Nehammer.

Gasspeicher in Österreich nur zu 18 Prozent voll

Der Konflikt wird auch die Preise weiter anheizen. Etwa 80 Prozent des Gases, das wir in Österreich fürs Kochen und Heizen brauchen, kommt aus Russland. Die Speicher in Österreich sind zu 18 Prozent gefüllt, berichtet die APA. In den nächsten Wochen, wo es noch kalt ist, wird das kein Problem sein, versichern Vertreter.

Füllstand nach Betreibern
Füllstand nach Betreibern
APA-Grafik / picturedesk.com

Die Einnahmen sind zudem für Russland wichtig, deshalb sei es laut Experten unwahrscheinlich, das Russland den Gashahn ganz zudreht.

Angesichts der nun begonnenen russischen Invasion der Ukraine, steigt auch hierzulande die Sorge um die Energieversorgung. Christan Call von den Wiener Netzen beruhigt aber im Gespräch mit "Heute": Der Konflikt habe bisher keine Auswirkungen auf die Gaslieferungen, die Pipelines würden unverändert weiter Nachschub liefern.

Nehammer: "Keine Wohnung wird kalt sein"

Rund 420.000 Haushalte, als über die Hälfte aller Haushalte in Wien kochen und heizen mit Erdgas. Das Gas kommt zu 75 Prozent aus Russland.

Auch Karl Nehammer versicherte am Donnerstag im Nationalrat, dass bis April genügend Gas in Österreich vorhanden sei, um den Energiebedarf in Österreich zu decken: "Keine Wohnung wird kalt sein."

Der Kanzler meinte selbstkritisch, man müsse sich die Frage stellen, "ob es so schlau" war, sich auf russisches Gas zu verlassen. Sollte Putin am Gashahn drehen, werde die EU sicherstellen, dass Österreich auf alternative Lieferungen zurückgreifen könne.

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    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com