Radiomoderator Michel Schelker vertrat in der 3+-Sendung "Wer will Wochenende" Puffmutter Mona, um ihr ein paar freie Tage zu ermöglichen. "Das Schlimmste war es definitiv, Sex-Toys zu reinigen und zu desinfizieren", wie Schelker "20 Minuten" verrät.
Während seiner Tätigkeit als Puffmutter-Vertreter musste Schelker nicht nur Dildos reinigen, sondern auch Bordellzimmer putzen und Gäste empfangen. Das Erlebnis hat seine Wahrnehmung nachhaltig verändert: "Es sind alles ganz normale Menschen – auch wenn das in einem Bereich in der Gesellschaft passiert, in den viele lieber nicht hineinschauen."
Auch der Teamgeist im Team von Puffmutter Mona sei beeindruckend gewesen: "Da wird wirklich gut aufeinander geschaut. Und auch die Typen, die vorbeikamen, da kann ich ja nichts sagen – klar, es ist strange, wenn jemand um elf Uhr morgens ins Puff geht, aber kurioserweise war das irgendwie einfach normal."
Schon ein Wochenende dort verändert die eigene Wahrnehmung, findet Schelker. "Es ist plötzlich kein Tabuthema mehr – es wirkt ganz selbstverständlich, dass Menschen dort ein- und ausgehen, um Sex zu haben oder anzubieten." Nach dem Wochenende sei es schon nicht gerade normal, aber es hat sich schon so angefühlt, als wenn Prostitution nichts Spezielles mehr wäre.
Ob Schelker Prostitution akzeptabel findet, möchte "20 Minuten" wissen. "Es ist das älteste Gewerbe der Welt – das hat es immer gegeben und wird es wahrscheinlich auch immer geben."
Zu sagen, es braucht das Gewerbe nicht, findet er genauso schwierig wie zu sagen, es braucht es unbedingt. "Ich finde, das sollte jeder für sich entscheiden." Ich hoffe, dass die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, es freiwillig tun und nicht aus Not. "Wenn jemand gerne Sex hat und das gegen Geld anbietet, weil er oder sie das wirklich möchte, dann ist das OK."
Vergangene Woche startete die neue 3+-Sendung "Wer will Wochenende". Dabei musste das Berner Radiomoderatoren-Duo Moser und Schelker diverse Challenges meistern. Der Verlierer springt für einen "Alltagshelden" ein und schenkt ihm/ihr ein freies Wochenende. Puffmutter Mona, sie bezeichnet sich selbst so, durfte dank Schelker ihr erstes freies Wochenende in 20 Jahren genießen.
