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Gedenkstätte für Femizide in Wien errichtet

Am Yppenplatz in Wien-Ottakring wurde ein Denkmal für die bislang sieben Femizide in Österreich 2021 errichtet.

Marlene Postl
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Am Yppenplatz wurde ein Denkmal für die im Jahr 2021 ermordeten Frauen errichtet
Am Yppenplatz wurde ein Denkmal für die im Jahr 2021 ermordeten Frauen errichtet
zVg

Das Jahr 2021 dauert erst dreieinhalb Monate, verzeichnet aber schon sieben Frauenmorde. Im Schnitt wurde also alle zwei Wochen eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht. Jeder Femizid ist eine Tragödie, die nicht passieren dürfte – ein Vorfall in Wien war aber besonders erschütternd. Eine 35-Jährige wurde von ihrem Ex-Partner mit Benzin übergossen und angezündet. 

Der feministische Verein "Viva La Vulva" beschloss nun, eine Gedenkstätte für die im Jahr 2021 ermordeten Frauen zu errichten. Gemeinsam mit dem Kollektiv "Kimäre" setzte man ein Zeichen in der Öffentlichkeit, durch das die Femizide nicht so schnell wieder in Vergessenheit geraten sollen. Eine Gedenkwand am Yppenplatz erinnert an die Frauenmorde in Österreich, dem 35-jährigen Mordopfer Nadine wurde dabei mit einem kleinen Denkmal mit Namen spezielle Aufmerksamkeit geschenkt. 

Thematik braucht mehr Präsenz im öffentlichen Bewusstsein

Die verantwortlichen Aktivistinnen berichten, es gehe um "mehr öffentliche Bewusstseinsschaffung für dieses Thema". Sie hatten mit ihrer Mal-Aktion in Ottakring bereits Erfolg: "Allein während des Malens gestern am Yppenplatz haben uns zahlreiche Männer angesprochen, um sich zu erkundigen was Femizide sind, sie haben es anschließend ihren Freunden erzählt, welche sie am Yppenplatz getroffen haben. Viele haben sich Nadines Schicksal erkundigt und eine Mutter hat ihrer maximal 12-jährigen Tochter auf deren Nachfrage hin das Problem erklärt", berichtet Ana Badhofer, Gründerin des Vereins "Viva La Vulva". 

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