Radwege werden zu Hitzehotspots, jetzt wird dagegen angekämpft. Im Zuge eines Pilotprojektes wird die Temperaturentwicklung unterschiedlicher Straßenbeläge erforscht. In den kommenden drei Jahren werden entlang des Liesingbach-Radwegs verschiedene Asphaltvarianten untersucht. Drei davon heizen sich bei Sonneneinstrahlung weniger stark auf und eine ist zusätzlich wasserdurchlässig.
Die Stadt Wien arbeitet an der Entsiegelung und Begrünung von Plätzen, um urbanen Hitzeinseln entgegenzuwirken. Vor allem im dicht bebauten Gebieten steigt die Gefahr solcher Inseln. Durch natürliche Vegetation mit durchlässigen Böden kann Regenwasser versickern und von der Fläche aufgenommen werden. Ein Teil davon verdunstet, wodurch die Umgebung gekühlt wird. Bäume, Büsche und andere Pflanzen spenden natürlichen Schatten, was ebenfalls dazu beiträgt, dass sich Flächen weniger stark aufheizen. Bei einem Vergleich zwischen bebautem und unbebautem Umland können Temperaturunterschiede von bis zu 12 Grad festgestellt werden.
Da nicht überall eine Begrünung und Beschattung durch Bäume möglich ist, werden nun alternative Asphaltlösungen getestet. In einem Labor wurde untersucht, wie Verkehrsbeläge Hitzeinseln zumindest teilweise entschärfen können. Drei entwickelte Systeme – sogenannte "Cool Pavements" – lieferten bereits vielversprechende Ergebnisse.
In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien wurden vier Asphaltbelagsvarianten auf jeweils rund 20 Metern Länge aufgebracht und mit Temperatur- sowie Feuchtigkeitssensoren ausgestattet. Im Laufe der nächsten drei Jahren sollen die gesammelten Messdaten als Grundlage für konkrete Handlungsempfehlungen dienen.
Trotz der Asphalttestung, können Radfahrer den Liesingbach weiterhin ungestört entlangfahren.