Kardinal Christoph Schönborn (80) galt als enger Vertrauter von Papst Franziskus. Der emeritierte Wiener Erzbischof war zwei Mal bei einem Konklave im Vatikan dabei: 2005, nach dem Tod von Johannes Paul II. und 2013, der Papstwahl, aus der letztlich Franziskus als neues Oberhaupt der Katholiken hervorging.
Schönborn, seit Jänner 2025 im Ruhestand, erfuhr von einem Verantwortlichen im Vatikan am Morgen des Ostermontag vom "Heimgang von Papst Franziskus". Sein erster Gedanke? "Mein erster Gedanke war: Ostern. Johannes Paul II. ist seinerzeit am Schluss der Osterwoche gestorben, Papst Franziskus am Beginn."
Christoph Schönborn zu "Heute": "Beide Male ein starkes Zeichen: Wir glauben an die Auferstehung. Der Tod ist immer auch ein Schmerz, aber wir Christen sind auch voller Hoffnung, auf das, was kommt."
Franziskus, der seit längerem mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, sei laut Schönborn "dem Tod bereits mehrmals ganz nahe gewesen", im tiefen Glauben an die Auferstehung sei es "eine gut vorbereitete Abreise" gewesen.
Beim bevorstehenden Konklave ist Christoph Schönborn, der das 80. Lebensjahr im Jänner vollendet hat, nicht mehr wahlberechtigt. Da Österreich derzeit kein Kardinalssitz mehr ist, wird kein heimischer Geistlicher in der Sixtinischen Kapelle dabei sein. Auch die Wiener Erzdiözese muss wohl noch länger auf ein neues Oberhaupt warten. Diese Entscheidung obliegt nun dem Nachfolger von Franziskus.