Wohnkosten explodiert

Gegen Massentourismus: Florenz verbannt Schlüsselkästen

Florenz sagt Airbnb & Co. den Kampf an: Schlüsselkästen bei Ferienwohnungen sind ab sofort verboten. Wer sie nicht entfernt, riskiert 400 Euro Strafe.
11.02.2025, 15:17

Die kleinen schwarzen oder silbernen Kästchen sieht man mittlerweile weltweit in jeder größeren Stadt. Florenz sagt ihnen jetzt den Kampf an und hat ein Verbot für Schlüsselkästen bei Ferienwohnungen erlassen. Das neue Gesetz gilt ab sofort. Eigentümer haben zehn Tage Zeit, um vorhandene Kästen zu entfernen. Danach drohen Strafen von bis zu 400 Euro, wie die italienische Nachrichtenagentur "Ansa" berichtet. Die Stadt wolle damit verhindern, dass weitere Wohnungen dem Massentourismus zum Opfer fallen.

Der florentinische Gemeinderat habe mit großer Mehrheit für das neue Gesetz gestimmt. Besonders betroffen sei das historische Zentrum, in dem viele Mietwohnungen in lukrative Kurzzeitunterkünfte umgewandelt würden. Laut Stadtverwaltung ist es für Einheimische kaum noch möglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Verbot droht auch in weiteren Städten

Die Stadtpolizei ist für die Kontrolle zuständig. Sie soll sicherstellen, dass alle verbotenen Kästen entfernt werden. Das Verbot betrifft klassische Keyboxes, bei denen Gäste per Code den Wohnungsschlüssel entnehmen können. Diese Methode hat sich weltweit etabliert, da sie die Vermietung ohne direkten Kontakt ermöglicht.

Neben Florenz erwägen auch andere italienische Städte ähnliche Maßnahmen. In Rom und Venedig gibt es bereits Fälle, in denen Aktivisten Zahlenschlösser unbrauchbar gemacht haben. Ein landesweites Verbot gibt es jedoch noch nicht. In Italien ist bereits vorgeschrieben, dass sich Mieter und Vermieter auch bei Kurzzeitbuchungen persönlich treffen müssen.

Jährlich besuchen rund 4,5 Millionen Touristen die Stadt. Die Stadtregierung will nun mit strengeren Vorschriften die Wohnqualität für Einheimische verbessern.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } 11.02.2025, 15:17
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