Politik
Gehalt enthüllt! ORF-Boss verdient mehr als der Kanzler
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann verdient mehr als der Bundeskanzler, aber weniger als sein Vorgänger. "Heute" hat die konkreten Zahlen.
Seit gut 20 Monaten ist Roland Weißmann der mächtigste Mann auf dem Küniglberg. Der gebürtige Linzer folgte Alexander Wrabetz im Chefbüro des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach, obwohl er selbst eigentlich immer nur Finanzdirektor des Senders werden wollte. Medial stand der Top-Manager in den vergangenen Monaten im Dauerfeuer, schließlich boxte die türkis-grüne Koalition eine neue Haushaltsabgabe durch. Jeder Haushalt muss ab 2024 zumindest 15,30 Euro monatlich für das ORF-Programm entrichten – unabhängig davon, ob es überhaupt konsumiert wird.
Gehalts-Strip ab 170.000 Euro
Im Gegenzug für die öffentliche Finanzierung, die dem Sender 710 Millionen Euro jährlich in die Kassen spülen wird, verordnete Medienministerin Susanne Raab (VP) dem ORF ein Transparenzprogramm. Ab einem Jahrebruttoseinkommen von 170.000 Euro werden die Top-Verdiener samt Gage – wie von "Heute" berichtet – öffentlich bekanntgegeben.
ORF-Boss Roland Weißmann machte nun aus Eigenem den Anfang. Ob er der Bestverdiener am Küniglberg sei, wollte "profil" wissen. "Ja, davon gehe ich aus", so der 55-Jährige. Sein Salär sei allerdings "durch einen Fünf-Jahres-Vertrag befristet". Danach kann er sich freilich der Wiederwahl im Stiftungsrat stellen.
27.000 € im Monat für Weißmann
Der Medienmanager legte dann auch gleich die nackten Zahlen auf den Tisch: "Mein Gehalt beläuft sich auf rund 380.000 Euro brutto im Jahr", so Weißmann. Nachsatz: "Das sind etwa zehn Prozent weniger als bei meinem Vorgänger." Monatlich landen somit rund 27.000 Euro brutto auf dem Konto des Generals. Zum Vergleich: Bundeskanzler Karl Nehammer verdient mit 22.600 Euro deutlich weniger. Er verordnete sich und der Regierung kürzlich eine Nulllohnrunde.
„"Aus der Regelung sollte keine Neiddiskussion entstehen."“
Dass ORF-Topseller künftig samt Einkommen in der Öffentlichkeit stehen werden, rufe "nicht nur Freude hervor", sagt Weißmann. Er findet aber: "Transparenz steht einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen gut an." Er hofft: "Es sollte daraus keine Neiddiskussion entstehen." Die Idee zur Gehaltstransparenz sei "von der Medienpolitik gekommen, nicht von uns", so Weißmann im "profil". Aufgrund politischer Vorgaben müsse der ORF nun 325 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren einsparen. 500 Mitarbeiter würden in den kommenden fünf Jahren in Pension gehen. Wie viele Stellen davon nachbesetzt werden, hänge von der Wirtschaftslage ab: "Es kann sein, dass wir 300 nachbesetzen und 200 nicht, oder auch umgekehrt."