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Geheim-Plan – so wollen Tausende der Impfung entkommen

Tausende Abmeldungen von Impfgegnern gibt's beim elektronischen Gesundheitsakt (ELGA). Doch sie tappen in die Falle, die Spritze kriegen sie trotzdem.

Rene Findenig
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Um der Impfpflicht zu entkommen gibt es kuriose Maßnahmen. Helfen tun die allerdings nicht.
Um der Impfpflicht zu entkommen gibt es kuriose Maßnahmen. Helfen tun die allerdings nicht.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

In den sozialen Netztwerken und auf Messerdiensten wie Telegram wollen Impfgegner die Lösung bei der ab 2022 in Kraft tretenden Impfpflicht gefunden haben und behandeln die Sache wie einen geheimen Verschlussakt: Sie rufen auf, sich beim elektronischen Gesundheitsakt (ELGA) abzumelden, um gesundheitlich "nicht mehr erfasst" zu werden – und damit nicht unter die Impfpflicht zu fallen, da ja dann keine Gesundheitsdaten vorliegen würden und einsehbar wären. So schlau der Plan auch klingt, so falsch ist er aber und bringt außerdem viele Nachteile.

Der Grund: Eine Abmeldung von ELGA ändert an der Impfpflicht der betroffenen Person nichts. Impfungen sind nämlich im zentralen Impfregister zu finden, und von diesem kann sich anders als bei ELGA niemand abmelden. "Das Gesetz soll am zentralen Impfregister anknüpfen. Ein Austritt (opt-out) aus diesem Register ist – anders als bei ELGA – gar nicht möglich. Daher bringt eine nachträgliche Abmeldung von der elektronischen Gesundheitsakte nichts", so AK-Top-Jurist Philipp Brokes.

40.000 Abmeldungen erwartet

Die ELGA-Abmeldung ist aber nicht nur umsonst, sondern birgt für die Betroffenen auch entscheidende Nachteile. Telefonische Verschreibungen von Medikamenten oder das Zugreifen von Medizinern auf Rohbefunde bei Untersuchungen und Operationen werde erschwert bis unmöglich gemacht, so der ELGA-Geschäftsführer Franz Leisch gegenüber "Wien heute". 40.000 Abmeldungen von ELGA erwarte man von Impfgegnern wegen der angekündigten Impfpflicht in Österreich, heißt es, laut ORF-Informationen habe es bisher bereits 13.000 gegeben.

Der aktuelle Plan: Alle Ungeimpften (auch ELGA-Abgemeldete) sollen ab 15. Februar einen Brief bekommen und zur Impfung aufgefordert werden. Personen, die sich nicht aber nicht gegen Corona impfen lassen möchten und sich weigern, müssen bereits am Mitte März Strafe zahlen. Und die Strafen sind nicht ohne: 600 Euro alle drei Monate. Die Höchststrafe für Impf-Verweigerer beträgt 2.400 Euro im Jahr. Doch werden die Strafen nicht eingezahlt, wird es noch teurer, bis hin zu Haft.

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