Gehörlose (31) ist nun dank Spenden Elementarpädagogin

Endlich! Doris Ploder ist ausgebildete Elementarpädagogin. Der Weg zum Diplom war für die 31-Jährige, wie berichtet, aber kein einfacher. Sie ist gehörlos und hätte eigentlich einen Gebärdendolmetscher gebraucht, um das zweijährige Kolleg am Augustinum in Graz zu schaffen. Doch die Kosten von rund 100.000 Euro pro Jahr wollten weder Bund, noch Land übernehmen, da es ihr zweiter Bildungsweg ist und das Augustinum eine private Institution.

Aufgeben kam für Ploder dennoch nicht in Frage. Die zweifache Mutter rief zu Spenden auf, stellte Anträge und führte ein Schlichtungsverfahren. Dank dem Geld, sowie 800 Euro Ausbildungshilfe pro Monat, konnte sie sich zumindest zum Teil einen Dolmetscher leisten. "In den Zeiten ohne Dolmetscher habe ich mich eher ausgeschlossen gefühlt, weil ich ja nichts vom Unterricht verstanden habe", so die frischgebackene Pädagogin zur "Kleinen Zeitung".

Kollegen halfen mit

Ihre Mitstudenten schrieben für sie mit und auch das Augustinum habe geholfen. "Ich weiß nicht, wo ich ohne all die Unterstützung wäre", so Ploder. Erst im letzten Semester bewilligte man ihr mit 27.500 Euro einmalig eine höhere Summe, da hatte die 31-Jährige aber schon auf Dolmetscher verzichtet. "Es ärgert mich auch, dass ich immer wieder einen Antrag hab stellen müssen. Und die Antwort hat immer lange gedauert. Warum muss alles so bürokratisch sein?"

Ploder hofft, dass ihr Fall zu mehr Akzeptanz von Gehörlosen bei verschiedenen Ausbildungswegen führt. Sie habe bereits eine Stelle in Aussicht und sei gespannt, was die Zukunft für sie bereithalte. Gehörlose Pädagogen seien auf jeden Fall eine Bereicherung in den Kindergärten, nicht nur für gehörlose Kinder.