Für Rapid war das 1:2 gegen Schlusslicht GAK ein herber Rückschlag. Mit der schwachen Leistung verpasste man den Sprung an die Spitze. Am deutlichsten brachte das Lukas Grgic auf den Punkt. Der Rapid-Sechser sparte nicht mit Kritik: "Es geht mir auf die Eier, dass keiner von uns auf und neben dem Platz Verantwortung übernimmt. Als Fan hätte ich heute wahrscheinlich auch gepfiffen."
Auch Trainer Peter Stöger nahm die Mannschaft in die Pflicht und fand einen nüchternen Zugang zur Realität bei Rapid Wien. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir eine Mannschaft sind. Wenn wir es gut machen, können wir jeden schlagen. Wenn wir das nicht tun, können wir auch gegen jeden verlieren."
Besonders die zweite Hälfte kritisierte er scharf: "Sie war zu wenig. Wir waren nicht sauber genug und haben Umschaltsituationen ermöglicht, die nicht hätten sein müssen." Zudem mahnte der 59-Jährige eine realistischere Selbsteinschätzung an: "Wir müssen uns darauf verständigen, wie gut wir wirklich sind. Unser Kader ist in einer Kategorie, in der viele Mannschaften sind. Dort, wo wir gerade in der Tabelle stehen, sind wir zurecht."
Die Tatsache, dass der GAK in den letzten sieben Spielen mehr Punkte geholt hat als Rapid, macht die Lage nicht angenehmer – ebenso wenig wie die Bilder nach dem Spiel. Rund 19.000 Rapid-Fans reagierten wütend, enttäuscht und frustriert. Sie pfiffen ihre Mannschaft lautstark aus, warfen Schneebälle in Richtung der Spieler und skandierten minutenlang: „Wir wollen Rapid sehen!”
Der Ärger der Fans passte zu einem Abend, an dem bei Rapid fast nichts funktionierte. Für die Hütteldorfer geht es jetzt nach Polen, wo sie am Donnerstag um 18.45 Uhr auf Rakow treffen. Ein Sieg ist dringend notwendig, um in die nächste Runde der Conference League einzuziehen. Nach drei Spielen liegt man mit null Punkten nämlich am Tabellenende.
