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Geimpfte hat Corona, Nachbarhaus muss in Quarantäne

Eine Niederösterreicherin erkrankte an Corona. Obwohl sie nicht bei ihrer Familie wohnt und keinen Kontakt hatte, wurde diese in Quarantäne geschickt.

Marlene Postl
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Obwohl sie nicht zusammen wohnen, musste eine ganze Familie sich absondern.
Obwohl sie nicht zusammen wohnen, musste eine ganze Familie sich absondern.
privat

Diese Corona-Regel scheint unverhältnismäßig streng: als sich eine junge Niederösterreicherin mit dem Virus infizierte, wurde prompt ihre gesamte Familie im Nachbarhaus in Quarantäne geschickt. Und das, obwohl die 15-Jährige ihre Angehörigen nicht als Kontaktperson angab und alle über 5 Jahren im Haushalt doppelt geimpft sind. 

Familie wäre durch Impfung eigentlich K2

Die 15-jährige Melanie (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) ist für ihr Alter bemerkenswert selbstständig. Sie macht eine Lehre und wohnt zwar neben ihrer Familie, aber dennoch alleine. Dies ist so auch im Melderegister eingetragen – umso eigentümlicher ist es, dass man auf der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Absonderungsbescheide an den Rest der Familie im Nachbarhaus versandte. 

Melanies Mama und ihre vier kleinen Geschwister mussten in Quarantäne, obwohl Mutter und die zwei älteren Buben (6,10) jeweils doppelt geimpft sind. Laut der aktuellen Corona-Maßnahmen wären sie im Falle des Kontaktes mit einer infizierten Person eigentlich nur K2 und müssten sich somit nicht absondern. Abgesehen davon wurde die Familie von Melanie überhaupt nicht als Kontaktpersonen angegeben, weil die 15-Jährige gewöhnlich den ganzen Tag in der Arbeit ist, traf sie ihre Familie nicht.

"Wollten Sache klären, keiner fühlte sich zuständig"

Die Bezirkshauptmannschaft äußerte sich gegenüber "Heute": "Laut den vorliegenden Unterlagen wurde bei der telefonischen Befragung von sämtlichen Beteiligten angegeben, im gemeinsamen Haushalt zu leben. Entsprechend der geltenden Bestimmungen wurde daher auch vorgegangen. Aufgrund Ihres Schreibens vom heutigen Tag wurde neuerlich mit den Betroffenen in Kontakt getreten und aufgrund der nunmehrigen Angaben (komplett getrennte Wohneinheiten) auch entsprechende Maßnahmen getroffen."

Papa Robert (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) stößt diese Antwort sauer auf: "Es könnte ein Missverständnis gewesen sein, aber das Amt hat doch Einsicht in das Melderegister! Wir haben versucht, die Bezirkshauptmannschaft zu kontaktieren, wir wurden aber immer nur vertröstet und es fühlte sich niemand zuständig." Auf "Heute"-Anfrage konnte das Problem nun gelöst werden. Die Familie, mit Ausnahme der erkrankten Melanie, ist aus der Quarantäne entlassen. 

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