Oberösterreich

Mann streicht Haus völlig gelb an – das war der Grund

Es ist nicht zu übersehen. In Gallneukirchen steht dieses auffällige Haus. Warum es völlig gelb gestrichen wurde.

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Ein Traum in gelb! Der Galllneukirchner Leopold Hackl-Lehner (57) verrät im Gespräch mit <em>"Heute"</em> was hinter der gelben Fassade steckt.
Ein Traum in gelb! Der Galllneukirchner Leopold Hackl-Lehner (57) verrät im Gespräch mit "Heute" was hinter der gelben Fassade steckt.
fotokerschi

"Hätt' ich noch eine andere Farbe über gehabt, wäre es auch orange, grün oder vielleicht blau gestrichen worden - Hauptsache auffällig", sagt Leopold Hackl-Lehner (57). Der Mühlviertler ist selbstständiger Malermeister - und auch Künstler - wobei er sich so selbst eher ungern bezeichnen möchte, wie er im Gespräch mit "Heute" erzählt.

2018 war der 57-Jährige in Linz durch eine ganz besondere Kunst-Aktion aufgefallen. Er hatte die Turmöl-Tankstelle bei der Prinz-Eugen-Straße in Zeitungspapier eingewickelt. Wir berichteten. Aktuell arbeitet der Gallneukirchner unter dem Titel "Spaziergehen" an einem neuen Projekt.

Die Themen: Corona, Krieg und Flucht

Und hier kommt das knallig gelbe Haus ins Spiel. Am 1. April wurde das in der Reichenauer Straße stehende Haus von einem altfadrischen und schon leicht verwitterten rot-braun auf ein "Schwefel bzw. Avanti-gelb" umgestrichen. 90 Liter Farbe wurden dafür verwendet, dabei wurde vom Dach, Balkon bis hin zu den Fensterläden das ganze Haus eingefärbt.

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    Das Haus wurde von rot-braun in gelb umgestrichen.
    Das Haus wurde von rot-braun in gelb umgestrichen.
    fotokerschi

    Im Inneren des Hauses - übrigens ganz in weiß gehalten - wird eine Ausstellung mit Installationen (aufgeklebten Buchstaben, Puppen) Platz finden. Es geht um gesellschaftskritische Themen: von Corona-Spaziergängen und Querdenkern bis hin zu Themen wie Krieg und Flucht.

    Kurzfilm mit dem Künstler

    Auch ein Kurzfilm wird im und mit dem Haus gedreht. "Ich will damit einen Art Albtraum nachstellen. Die Kamera wird mich von hinten begleiten, zeigen wie ich ins Haus spaziere und die zum Teil recht makabren Installationen auf mich wirken. Danach flüchte ich hinaus mit dem Gedanken 'habe ich das geträumt oder ist das die Realität?'." Maximal fünf Minuten soll der Kurzfilm dauern, der Dreh ist für kommende Woche geplant.

    "Ab nächstes Wochenende kann man sich dann bei mir telefonisch für einen Besuch anmelden und einen Termin ausmachen. An die 100 Leute haben sich bei mir schon gemeldet", so Hackl-Lehner. Anfang Mai ist dann aber auch schon wieder Schluss mit der Ausstellung und dem gelben Haus. Denn am 3. Mai wird es abgerissen und an seiner Stelle ein neues Wohnhaus hingebaut.

    Anmeldung und Infos unter: 0664/8707273