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Gemeindebau: Das sind die neuen Regeln

Heute Redaktion
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Seit 1. Juli gelten strengere Zugangsregeln für die Wiener Gemeindebauten. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hatte dies bereits Mitte Juni angekündigt.

Seit 1. Juli gelten strengere Zugangsregeln für die . Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hatte dies bereits Mitte Juni angekündigt.
Mit Unterstützung für Wohnungssuchende über die .

Wer in der Hauptstadt in eine Wohnung im Gemeindebau oder im geförderten Bereich ziehen will, muss künftig mindestens zwei Jahre an einer Wiener Wohnadresse hauptgemeldet sein. Sprich: Jene Menschen, die schon länger hier wohnen, arbeiten oder sich in Ausbildung befinden, sollen die Möglichkeit haben, zu einer geförderten Wohnung zu kommen.

Bonuspunkte für "echte" Wiener

Achtung: Personen, die bereits seit langem in Wien wohnhaft sind, können einen Bonus von bis zu neun Monaten in der Reihung der Angebotslegung erhalten. So werden für volle fünf Jahre, für die eine Person ihren Lebensmittelpunkt in Wien nachweist, jeweils drei Monate "gutgeschrieben". Angerechnet werden jedoch maximal 15 Jahre. Ist die Dauer des Lebensmittelpunkts Wien erfüllt oder überschritten, wirkt sich dies mit einem Bonus von maximal neun Monaten in der Reihung aus.

Weitere Kriterien:


Vollendung des 17. Lebensjahrs
Österreichische Staatsbürger oder diesen Gleichgestellte
Unterschreitung der Einkommensgrenze nach dem Wiener Wohnbeauförderungs- und sanierungsgesetz
Dringender Wohnbedarf muss nachgewiesen werden


Wiener Wohn-Ticket

Über die neue Wohnberatung Wien sollen sich Interessenten künftig über eine zentrale Anmeldemöglichkeit für das gesamte Angebotsspektrum von Wiener Wohnen registrieren können. Damit erhalten sie ein persönliches Wiener Wohn-Ticket für ihren individuellen Wunsch, das den bisherigen Vormerkschein ersetzt.

Jungwiener-Aktion wird ausgeweitet

Für junge Wiener wird die Vergabe von Gemeinedewohnungen künftig auch auf das Segment der SMART-Wohnungen und der besonders günstigen geförderten Wohnungen in der Wiedervermietung mit einem max. Eigenmittelanteil von unter 10.000 Euro ausgeweitet. Das Vergabekriterium "dringender Wohnbedarf" muss hierfür nicht gegeben sein.

Neu: Vormerkgrund des Überbelags

Für einen Überbelag, der für die Vormerkung einer Gemeindewohung bzw. geförderten Wohnung über das Kriterium "dringender Wohnbedarf" berechtigt, wird künftig ausschließlich die Kernfamilie - Verwandte in gerader Linie - über drei Generationen herangezogen.

Computer kein Vorteil mehr

Künftig ist ausschlaggegend für die Vergabe das Datum des Wiener Wohn-Tickets, also der Zeitpunkt der Erstanmeldung in der Die Neuerungen traten mit 1. Juli 2015 in Kraft.
Kritik von Grünen

Die Grünen hatten der Wiener SPÖ im Vorfeld der Bekanntgabe der Neuerungen vorgeworfen, sich . Ludwig konterte: "Man braucht der FPÖ dieses Thema nicht wegnehmen, denn sie haben es nicht. Man braucht nicht annehmen, dass Landtagswahlen in anderen Bundesländern dazu führen, dass wir spontan eine so weitreichende Veränderung vornehmen".

Ein 10-Punktesystem fordern die Grünen Wien, mit dem aus ihrer Sicht der Zugang zu Gemeindebau und geförderten Wohnbau "fairer" gestaltet werden soll. Dieser sehe unter anderem vor, dass Gemeindewohnungen über einem Punktesystem nach sozialen Kriterien vergeben werden.

Außerdem sollten die Einkommens-Höchstgrenzen für geförderte Wohnungen um ein Drittel gesenkt werden, so Christoph Chorherr. Um Errichtungskosten zu verringern, solle die Stadt künftig Grundstücke nicht verkaufen, sondern das Baurecht an Genossenschaften vergeben. Überdies solle ein Viertel der Wohnungen in neu errichteten, geförderten Wohnbauten für Menschen mit besonders niedrigen Einkommen reserviert werden.

610 Hektar Grünfläche werden von Wiener Wohnen betreut. Das entspricht der Größe von 854 Fußballfeldern (nach der FIFA-Norm) oder der Fläche der Bezirke Mariahilf, Josefstadt, Neubau und Margareten.

500.000 Menschen wohnen im Wiener Gemeindebau. Das entspricht der Einwohnerzahl von Graz, Innsbruck, Bregenz und Klagenfurt (zusammen 509.450 Einwohner, Statistik Austria: 1. 1. 2012). Jede/r 4. WienerIn lebt in einer der über 1.800 Wohnhausanlagen.

13.441.914 Quadratmeter vermietete Fläche verwaltet Wiener Wohnen. Das entspricht der Fläche einer vier Meter breiten Straße von Madrid nach Stockholm.