Formel 1

Genial! Verstappen bremst sich gegen Leclerc zum Sieg

Max Verstappen triumphiert in Jeddah! Der Titelverteidiger gewinnt den taktischen Zweikampf gegen Ferrari-Star Charles Leclerc.

Sebastian Klein
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Harter Zweikampf zwischen Max Verstappen und Charles Leclerc.
Harter Zweikampf zwischen Max Verstappen und Charles Leclerc.
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Red Bull Racing schlägt zurück! Nach dem Doppel-Aus beim Auftakt in Bahrain siegt Max Verstappen im zweiten Formel-1-Rennen der Saison in Saudi-Arabien. Der Weltmeister der Vorsaison setzt sich vor Bahrain-Sieger Charles Leclerc und dessen Ferrari-Kollege Carlos Sainz durch.

Verstappen siegt durch einen taktischen Geniestreich. In der Schlussphase des Rennens liegt er noch hinter Leclerc. In Runde 42 überholt der Niederländer den Monegassen erstmals, wird aber in der folgenden DRS-Phase sofort ausgekontert. Verstappen lernt daraus. In Runde 43 will ihn Leclerc wieder vor der zweiten DRS-Zone überholen lassen, um zu kontern – Verstappen bremst! Dieses Mal fehlt Verstappen noch das Tempo, um auf der langen Gerade vorbeizugehen.

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    Max Verstappen gewinnt das zweite Saisonrennen der Formel 1 in Jeddah, Saudi-Arabien. Der Red-Bull-Star setzt sich im packenden Taktik-Duell gegen Ferrari-Pilot Charles Leclerc durch. Das Rennen in Bildern.
    Max Verstappen gewinnt das zweite Saisonrennen der Formel 1 in Jeddah, Saudi-Arabien. Der Red-Bull-Star setzt sich im packenden Taktik-Duell gegen Ferrari-Pilot Charles Leclerc durch. Das Rennen in Bildern.
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    Leclerc respektiert Verstappen für Manöver

    In Runde 47 ist es so weit. Verstappen "bremst sich vorbei", geht als Zweiter auf die lange Gerade und kann dort durch den Tempoüberschuss dank DRS an Leclerc vorbeigehen. Der "Verlierer" des Duells funkt nach der Zieldurchfahrt voller Respekt: "Das war stark gemacht von Max. Uns hat einfach der Speed auf der Geraden gefehlt!"

    Verstappen: "Es war ein gutes Rennen, wir haben gut gekämpft an der Spitze. Wir hatten ein bisschen die bessere Pace. Es war nicht so einfach, vorbeizukommen, mit den Tricks in der letzten Runde."

    Leclerc: "Das Rennen hat mir Spaß gemacht. Ein harter Fight, aber fair. So sollte es immer sein. Auch, wenn ich enttäuscht bin. Ja, ich habe großen Respekt. Vor allem, wenn ein Rennen so zu Ende geht. Wir sind auf Risiko gegangen. Ja, da ist natürlich Respekt dabei."

    Leclerc holt immerhin den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde.

    Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Das war ein hart verdienter Sieg. Jetzt haben wir die Enttäuschung vom letzten Wochenende wieder abgeschüttelt. Anders als nach den harten Rennen mit Mercedes im Vorjahr schlägt auch Horner respektvolle Töne an: "Ferrari ist ein großartiges Team, haben zwei starke Fahrer. Das war ein richtiges Rennen, das hat Spaß gemacht." Horner lieferte sich 2021 bekanntlich harte Wortgefechte mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff. In diesen Auseinandersetzungen war vom gegenseitigen Respekt, den Red Bull und Ferrari derzeit voreinander zeigen, nichts zu merken. Aber: Die Saison ist noch jung …

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      Latifi kostet Perez womöglich Sieg

      Für Verstappen-Kollege Sergio Perez ist es ein bitteres Rennen. Er eroberte am Samstag durch eine starke Qualifyingrunde überraschend die Pole Position – als erster Mexikaner der Geschichte. Am Sonntag liegt er bis zur 16. Runde ungefährdet in Führung. Dann klappt eine Ferrari-List! Die Scuderia täuscht einen Leclerc-Boxenstopp an, lockt Perez in die Falle. Der Führende kommt rein. Leclerc, Verstappen und Sainz bleiben draußen.

      Dann folgt das Unvorhersehbare: Williams-Pilot Nicolas Latifi verliert die Kontrolle über seinen Boliden, kracht ohne Fremdeinwirkung in die Wand. Er bleibt unverletzt, sorgt mit der darauffolgenden Safetycarphase aber für den Führungswechsel. Das Trio kann bei den jeweiligen Stopps hinter dem Safetycar Zeit sparen, geht an Perez vorbei. Der Red-Bull-Star wird nur Vierter.

      Mercedes enttäuscht

      Haas-Pilot Mick Schumacher geht am Sonntag nicht an den Start, nachdem er am Vortag im Qualifying einen Horror-Crash unverletzt überstanden hat. Um am Auto im Hinblick auf den kommenden Grand Prix in Australien nichts zu riskieren, hat sich das Team entschieden, den Sprössling von Rekord-Champion Michael Schumacher nicht an den Start zu lassen.

      Apropos Rekord-Weltmeister. Diesen Titel teilt sich Schumacher ja mit Lewis Hamilton. Für den Briten endet das zweite Rennwochenende der Saison auf dem zehnten Platz. Nach dem verpatzten Qualifying startet der Superstar nur an der 15. Stelle, kann sich nur bedingt durchs Feld kämpfen. Die Probleme von Mercedes werden auch in Jeddah deutlich. Hamilton-Kollege George Russell wird Fünfter. Beide können über das ganze Wochenende hinweg nicht mit dem Tempo der Top-Teams mithalten.

      Schumachers deutscher Landsmann Sebastian Vettel fehlt wie schon in Bahrain beim Aston-Martin-Team wegen einer Coronavirus-Infektion. Sein Ersatzmann Nico Hülkenberg wird Zwölfter, schlägt damit Stammfahrer Lance Stroll. Schumacher-Kollege Kevin Magnussen schafft es erneut in die Punkteränge. Er wird hinter Esteban Ocon (Alpine), Lando Norris (McLaren) und Pierre Gasly (AlphaTauri) Neunter.

      Die Ausfälle: Alex Albon (Williams), Nicolas Latifi (Williams), Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Fernando Alonso (Alpine), Daniel Ricciardo (McLaren), Yuki Tsunoda (AlphaTauri).

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