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Gerti Senger: Täglich Hautkontakt mit Partner!

Heute Redaktion
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Am Donnerstag präsentiert Gerti Senger ihre Buch-Neuheit "Schräglage. Sehnsucht nach Zufriedenheit" (19:00 Uhr, Hauptbücherei, Urban-Loritz-Platz). Im zweiten Teil des großen Heute.atInterviews spricht die Beziehungs-Expertin exklusiv über den Single-Boom, erklärt, was "Sex and the City" damit zu tun hat, und liefert den Heute-Lesern Tipps für ein glücklicheres (Liebes-)Leben.

Am Donnerstag präsentiert Gerti Senger ihre Buch-Neuheit "Schräglage. Sehnsucht nach Zufriedenheit" (19:00 Uhr, Hauptbücherei, Urban-Loritz-Platz).

Im zweiten Teil spricht die Beziehungs-Expertin exklusiv über den Single-Boom, erklärt, was "Sex and the City" damit zu tun hat, und liefert den Heute-Lesern Tipps für ein glücklicheres (Liebes-)Leben.



Hier geht's zu Teil 1 des Interviews


Heute.at: Sie schreiben im Vorwort ihres neuen Buches, dass im familiären Bereich ein Trend „zurück zu den alten Werten“ erkennbar ist, trifft das auch auf das sexuelle Leben und Erleben zu?

Gerti Senger: Nein, hier ist das Rad der Zeit nicht mehr aufzuhalten. Das liegt vor allem an den Frauen. Anders als vor 40 Jahren schreiben sie heutzutage ihre sexuelle Biografie nach ihrem eigenen Willen – da haben sich die Frauen emanzipiert und das wird auch so bleiben.

Vielleicht hat sich in den letzten Jahren aber wieder ein größeres Wertebewusstsein eingestellt. Diese Ex-und-hopp-Mentalität ist nicht mehr so vorhanden.

Es gibt immer mehr Alleinstehende, ist der Single-Boom ein Modetrend oder entwickelt sich die Gesellschaft auf Dauer in diese Richtung?

Gerti Senger: Es wird auch weiterhin sehr viele Singles geben, weil es auch viele Trennungen gibt. Das Single-Dasein ist heute nichts Außergewöhnliches mehr. Die Menschen haben weitaus mehr Beziehungs- und Trennungserfahrungen als früher. In den meisten Fällen sind es aber keine Dauer-Singles, lediglich die Phasen zwischen den Partnerschaften werden länger. Ausgenommen ist die Generation 65+, weil es da schwieriger ist, jemand Neues kennenzulernen.

Warum gibt es so viele Singles, welche Gründe hat das?

Gerti Senger: Das liegt an den überhöhten Ansprüchen an den Traumpartner. Die Menschen haben eine fixe Vorstellung davon, was der Partner können, haben und wie er ausschauen muss. Dieses Verlangen wird durch die Medien stimuliert. Serien wie „Sex and the City“ zeichnen ein falsches Bild. Da muss man aufpassen, dass diese Anforderungen nicht blindlings übernommen werden.

Hätten Sie für die „Heute“-Leser drei Tipps, wie sie ihr Leben bzw. Liebesleben im Alltag zufriedener gestalten können?

Gerti Senger:

1. Jeden Tag Hautkontakt mit dem Partner. Der Mensch braucht Nähe und Nestwärme.

2. Einmal täglich ein Gespräch, wo es nicht darum geht, wer den Mistkübel leert. Es geht darum, den anderen wahrzunehmen - nicht nur optisch, sondern auch die Gefühle und Gedanken.

3. Sich die Frage stellen, ob das, was wir tun, einen sinnvollen Zusammenhang ergibt. Wenn nicht, dann ist man nicht glücklich und zufrieden. Wenn ich um 19 Uhr den Fernseher aufdrehe und um 23 Uhr wieder abdrehe, mich ins Bett kuschel und schlafe, muss ich mich fragen: „Macht das einen Sinn?“

Wie muss ein Tag für Gerti Senger ablaufen damit sie glücklich ist?

Gerti Senger: Ich muss ein Erlebnis der Nähe mit einem für mich wichtigen Menschen gehabt haben. Wenn es aufgrund der räumlichen Trennung mit meinem Mann nicht möglich ist, brauche ich zumindest ein ausführliches Gespräch am Telefon. Zudem muss ich etwas getan haben – ich genieße das Tun. Außerdem muss ich Dankbarkeit spüren, das zeigt mir, dass das Leben nicht nur vorbeizieht und schafft in mir Bewusstsein. Dankbarkeit macht glücklich und bringt Zufriedenheit.