SPÖ-Kritik

„Gesundheits-Skandal“ – 100.000 € für Verwaltungs-Jobs

Sven Hergovich, SP-Chef in Niederösterreich, prangert die Löhne in der Zentrale der Landesgesundheitsagentur an. Diese wehrt sich.

Niederösterreich Heute
„Gesundheits-Skandal“ – 100.000 € für Verwaltungs-Jobs
Sven Hergovich kritisiert Löhne in der Spitalsverwaltung.
Denise Auer

Das kranke Gesundheitswesen Österreichs kommt seit Jahren nicht aus den Schlagzeilen. Die SPÖ-Niederösterreich "deckt" jetzt angebliche Missstände in der Landesgesundheitsagentur (LGA) auf. "Ein Whistleblower aus der LGA-Zentrale hat uns umfassende Daten über die Gehaltsstruktur der Zentrale übermittelt", sagt SP-Kontroll-Landesrat Sven Hergovich. Diese Zahlen präsentierte der NÖ-SPÖ-Chef:

So hoch sind die Löhne in der Zentrale

  • In der Verwaltung der LGA verdienen laut Hergovich etwa 200 Menschen gleich viel oder mehr als ein Assistenzarzt.
  • 24 Personen verdienen laut SPÖ-Recherchen mehr als ein Bezirkshauptmann.
  • "Die LGA-Zentrale leistet sich ein System mit Durchschnitts-Jahresgehältern jenseits der 100.000 Euro."

"Brauchen 200 neue Assistenzärzte"

Fazit von Sven Hergovich: Insgesamt würden die Kosten wohl über "jenen 35,9 Millionen Euro liegen, die der Rechnungshof bereits 2021 kritisierte. Mit der LGA-Zentrale wurde offensichtlich ein finanzielles Fass ohne Boden geschaffen", so Sven Hergovich.

Seine Kritik: Während die medizinische Betreuung leide, "geht es der Zentrale blendend." Er fordert ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und FP-Stellvertreter Udo Landbauer auf, diese Missstände zu beheben. "Wir brauchen nicht an die 200 Menschen in der Zentrale, die mehr als ein Assistenzarzt verdienen. Wir brauchen 200 neue Assistenzärzte."

Expertin: Spitäler in NÖ seien billiger als in anderen Ländern

"Heute" fragt in der LGA-Zentrale nach. Man habe keine eigene Gehaltsstruktur, so die Reaktion, man orientiere sich bei der Bezahlung am Landesschema: "Der getätigte Gehaltsvergleich ist ein Vergleich von Äpfeln und Birnen, denn einen in Ausbildung befindlichen Mediziner mit fertig ausgebildetem Personal zu vergleichen, ist unzulässig und durchsichtig."

Gesundheitsökonomin Maria Hofmarcher-Holzhacker habe die LGA durchleuchtet, nenne sie "fortschrittlich". Die Gründe der Expertin: "weil sie Spitals- und Pflegebereich vereine. Im Bundesländervergleich gebe Niederösterreich relativ gesehen weniger Geld für die Krankenhausversorgung aus."

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    ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Sven Hergovich, SPÖ-Chef in Niederösterreich, kritisiert die hohen Gehälter in der Zentrale der Landesgesundheitsagentur (LGA) und bezeichnet das System als finanzielles Fass ohne Boden, während die medizinische Betreuung leide
    • Die LGA wehrt sich gegen die Vorwürfe und betont, dass ihre Gehaltsstruktur dem Landesschema entspreche und der Vergleich von Gehältern unzulässig sei
    red
    Akt.