Über 780 Schüler rausgeflogen

Gewalt an Schulen – Suspendierungen auf Rekordniveau

Fast 800 Schüler mussten im letzten Schuljahr in Wien suspendiert werden – Gewalt, Aggression und Eskalationen nehmen zu.
Wien Heute
10.09.2025, 15:46
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Die Zahl der Suspendierungen an Wiens Schulen ist weiter erschreckend hoch. Im Schuljahr 2024/25 mussten 784 Schülerinnen und Schüler vom Unterricht ausgeschlossen werden – das zeigen aktuelle Zahlen der Bildungsdirektion.

Zum Vergleich: Vor Corona war das noch eine Seltenheit. 2017/18 gab es gerade einmal 278 Suspendierungen, ein Jahr später 334. Seit der Pandemie schnellen die Zahlen immer weiter nach oben.

Suspendierung als einzige Möglichkeit

Lehrergewerkschafter Thomas Krebs schlägt in einem Interview mit dem ORF Wien Alarm: "Wir wissen, dass die Hemmschwelle für Gewalt geringer ist als früher", sagt er. Viele Kinder wachsen mit Gewalt auf – ob zu Hause, online oder im Freundeskreis. Die Folge: Aggressionen landen immer öfter mitten im Klassenzimmer.

Laut Gewerkschaft gibt es derzeit kaum andere Möglichkeiten, als aggressive Schülerinnen und Schüler rauszuwerfen. "Eine Suspendierung im höheren Bereich ist derzeit die einzige Maßnahme", so Krebs. Bis zu vier Wochen können Jugendliche aus dem Unterricht verbannt werden.

Verpflichtende Betreuung kommt

Doch für die Täter passiert oft nichts. Bisher gibt es keine verpflichtende Betreuung. Das soll sich aber ändern: Ab Februar 2026 soll ein neues Programm starten. Suspendierte Kids sollen dann zehn bis 20 Stunden pädagogische und psychologische Hilfe bekommen, damit sie wieder zurück in die Klasse können. Eltern, die nicht mitziehen, sollen sogar Strafen kassieren, kündigt Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) an.

Gewalt an Schulen – Straftaten verdoppelt

Ein Blick auf die Polizeistatistik zeigt: Die Gewalt an Wiens Schulen hat sich von 2015 bis 2024 mehr als verdoppelt. Gab es vor neun Jahren noch 296 Anzeigen, waren es im vergangenen Jahr bereits 632 – der Großteil davon Körperverletzungen.

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