Österreich

Gewalt im Spital: 2.562 Übergriffe in nö. Kliniken

Heute Redaktion
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Aggressive Patienten, Angehörige und Besucher - in Kliniken in NÖ steigt die Gewalt: 2.562 Übergriffe alleine im Jahr 2018. Aber die Holding setzte Maßnahmen.

Nach dem Drama im SMZ Süd in Wien ("Heute" berichtete), bei dem ein subsidär Schutzbedürftiger (33) einen Kardiologen schwer verletzt, stellt sich die Frage, wie es in nö. Spitälern bezüglich Gewalt und Sicherheit aussieht.

In vielen Spitälern der 27 niederösterreichischen Krankenhäuser hängen seit Monaten Anti-Gewalt-Plakate wie "Stop - Keine Gewalt". Wie notwendig diese Sujets sind, zeigt die Statistik: Im Jahr 2018 gab es 2.562 Übergriffe in nö. Kliniken. „Mein Eindruck ist, dass das Aggressionspotenzial in den letzten Jahren angestiegen ist. Vom Schimpfen, Anspucken, Rempeln bis hin zu Schlägen ist alles dabei", berichtet ein Spitalsarzt.



"Stellt Mitarbeiter vor Herausforderungen"

"Sowohl Patienten, Angehörige, als auch Besucher werden mit Situationen konfrontiert, die nicht ihrem normalen Alltag entsprechen. Dadurch kann es zu Überreaktionen kommen, die sich in aggressive Verhaltensweisen oder sogar Gewalt äußern können. Aggressives Verhalten stellt besonders Mitarbeiter in den Gesundheitsbereichen vor große Herausforderungen. Aggressionen passieren in unterschiedlichen Formen und in verschiedenen Verhaltensweisen (z.B. verbale, physische, psychische Aggression). Auch die Reaktion der Betroffenen auf die verschiedenen Formen von Aggression ist unterschiedlich", sagt Berhard Jany von der Holding.

Bereits Ende 2017 waren in nö. Landeskliniken Fragebögen an Mitarbeiter bezüglich Häufigkeit und Form der Gewalt in nö. Kliniken verteilt worden.

Im ersten Beobachtungszeitraum von Oktober 2017 bis Mai 2018 hatte es in sechs Monaten 1.109 Übergriffe gegeben. Im Jahr 2018, also in zwölf Monaten, über 2.500 Übergriffe.

Die Landeskliniken-Holding stelle sicher, dass die Mitarbeiter an den Spitalsstandorten eine entsprechende Ausbildung zum Umgang mit aggressiven Personen erhalten, hieß es. Ziel dieser Ausbildung sei es, bereits im Vorfeld eine mögliche Eskalation durch Gefahrenerkennung und präventive, verbale Deeskalation zu verhindern. Diese Schulungen wolle man aufgrund des aktuellen Vorfalls in Wien jetzt noch gezielter vorantreiben, hieß es gegenüber "ORF NÖ". (Lie)