Oberösterreich

"Gewinn-Maximierer" – herbe Kritik an hohem Strompreis

Die Strompreise sinken endlich wieder, die Konsumenten freut's. Ein Energie-Versorger ist bisher nicht mitgezogen und erntet herbe Kritik.

Tobias Prietzel
In Wels stößt sich die SPÖ daran, dass der städtische Versorger seine Tarife noch nicht gesenkt hat. (Symbolbild)
In Wels stößt sich die SPÖ daran, dass der städtische Versorger seine Tarife noch nicht gesenkt hat. (Symbolbild)
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Vor wenigen Tagen durften die Kunden der Energie AG aufatmen: Sie erfuhren, dass sie ab 1. Juni weniger für Strom berappen müssen. Der Brutto-Arbeitspreis sinkt dann auf 26,14 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

Neukunden, die sich für ein Jahr binden, werden noch mehr profitieren: Sie zahlen künftig 23,99 Cent pro kWh. Zum Vergleich: Davor lag der Stundenpreis bei 32 Cent.

Salzburg AG und Ried Energie haben auch gesenkt. Die Welser eww Gruppe hingegen hält vorerst an ihrer Tarif-Gestaltung fest.

Das stößt jetzt der SPÖ in der blau regierten Stadt auf. Die Partei verweist darauf, dass der Brutto-Arbeitspreis von eww mit 30,60 Cent weit über jenem der Linz AG (19,59 Cent) liege.

"Umsichtige strategische Planung"

Und weiter: Der Versorger in der Landeshauptstadt verfüge nach eigenen Angaben nur über sieben Prozent Wasserkraft. 60 Prozent des Stroms würden demnach aus teurerem Gas erzeugt. Preis-Erhöhungen seien den Linzern durch eine "umsichtige strategische Planung" erspart geblieben.

Es könne nicht sein, dass die Welser Stromkunden weiterhin mit überhöhten Preisen konfrontiert seien, kritisiert der rote Gemeinderat Johann Reindl-Schwaighofer. "Wir verfügen in Wels über wesentlich bessere Voraussetzungen als beispielsweise Linz. Das Marktumfeld ist nahezu ident. Wieso können dann derartige eklatante Preisunterschiede entstehen?"

"Wir verfügen in Wels über wesentlich bessere Voraussetzungen als Linz. Wieso können dann derartige eklatante Preisunterschiede entstehen?" SP-Gemeinderat Johann Reindl-Schwaighofer

SPÖ pocht auf Rückzahlung

Diese Frage müsse laut SPÖ rasch und transparent aufgeklärt werden. Im Bedarfsfall sollten auch die Welser Kunden ein Anrecht auf eine Rückzahlung haben.

"Der Bürgermeister und Aufsichtsratvorsitzende der eww AG (Andreas Rabl, Anm.) sieht seine Rolle offensichtlich als Gewinn-Maximierer für das stadteigene Unternehmen", sagt die rote Fraktions-Chefin Silvia Huber.

"Der Bürgermeister sieht seine Rolle offensichtlich als Gewinn-Maximierer für das stadteigene Unternehmen." SP-Fraktions-Chefin Silvia Huber

Einmal-Zahlungen in Form von Unterstützungs-Paketen seien wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Huber: "Echte Hilfe sieht aber anders aus und kann nur darin bestehen, die Strom- und Gaspreise sofort wieder zu senken."

Versorger reagiert auf Kritik

eww hat auf die Kritik reagiert und kündigt für 1. Juli eine Preis-Senkung an. Man habe die günstigeren Tarife bereits weitgehend ausgearbeitet und werde die Kunden in den kommenden Wochen informieren, so das Unternehmen.

Unsicherheit würden derzeit noch die unklaren juristischen Rahmenbedingungen schaffen. Diese sollen laut eww in den kommenden Wochen geklärt werden. Dann will das Unternehmen Details bekanntgeben.

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