Kaum war der Schlusspfiff des FA-Cup-Finales ertönt, verbreitete sich ein bestimmtes Video rasant in den sozialen Medien. Die Szene wirkt beinahe übernatürlich, als hätte Oliver Glasner die Zukunft vorhergesehen.
Der Clip stammt vom 12. April. An diesem Tag hatte Crystal Palace unter Glasners Leitung eine bittere 2:5-Niederlage gegen Pep Guardiolas Manchester City hinnehmen müssen – und das, obwohl Palace zwischenzeitlich mit 2:0 geführt hatte. Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde Glasner gefragt, ob er sich vorstellen könne, im FA-Cup-Finale erneut auf Guardiola zu treffen. Beide Teams standen zu diesem Zeitpunkt noch im Halbfinale.
Glasner grinste verschmitzt und erklärte: "Ich habe Pep gesagt, dass er im Falle eines Wiedersehens im FA-Cup-Finale nicht nochmal mit diesem System antreten kann – weil wir es dann entschlüsselt haben werden."
Ein Monat später ließ der Taktikfuchs aus Oberösterreich diesen Worten Taten folgen. Crystal Palace besiegte am Samstag Manchester City mit 1:0 im Endspiel – und sicherte sich damit den größten Triumph der Vereinsgeschichte. Trotz eines wütenden Schlussspurts und zehn Minuten Nachspielzeit fanden Guardiolas Spieler kein Durchkommen. Immer wieder war ein Palace-Spieler zur Stelle – und wenn nicht, hielt Torhüter Dean Henderson mit spektakulären Paraden die Null fest.
Auch im Klubvorstand war die Begeisterung riesig. Steve Parish, Mitbesitzer von Crystal Palace, zeigte sich nach dem historischen Sieg überwältigt: "Ich bin so stolz. Auf die Mannschaft, die Fans – und auf Oliver. Er hat uns alle daran glauben lassen, dass wir gewinnen können. Und genau das haben wir getan."
Nach dem Triumph sagte Glasner: "Meine Mannschaft hat das so gut gemacht. Wir waren sehr geduldig und haben auf unsere Möglichkeiten gewartet. Wir wussten, dass wir zu zwei, drei Chancen kommen werden und ein Tor machen können."