Mit einem sehenswerten Elfmeter ins Kreuzeck schoss Joker Justin Devenny Crystal Palace zum Community-Shield-Triumph im packenden Finale gegen Liverpool.
"Ich bin sehr froh, dass ein 21-Jähriger den entscheidenden Elfmeter geschossen hat", strahlte Erfolgscoach Oliver Glasner. "Verantwortung übernehmen. Niemals Angst haben oder sich Sorgen machen, dass man einen Fehler machen könnte, denn das ist Fußball", meinte er.
Die Fans seien laut Glasner auch ein wichtiger Faktor gewesen. "Sie haben die Mannschaft immer nach vorne getrieben. Am Ende wurden wir alle belohnt – und das ist es, was für immer bleibt."
Kurzfristig steigt der Marktwert von Glasner. Seit Februar 2024 ist der 50-Jährige im Amt, er holte er mit dem FA-Cup und dem Community Shield die zwei einzigen Klubtrophäen für Crystal.
"Die Spieler haben gezeigt, was mit Selbstvertrauen und Glauben alles möglich ist. Wir waren mit dem Meister über 90 Minuten gesehen mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau", sagte Glasner. An die Feierlichkeiten im Wembley könnte er sich gewöhnen. "Wir nennen das die emotionale Belohnung: vor den Fans zu stehen und dieses Gefühl zu haben – das kann man mit keinem Geld der Welt kaufen", betonte er.
Nach dem Triumph gab es am Montag für Glasner einen Dämpfer. Der Internationale Sportgerichtshof CAS wies die Berufung der Londoner ab und bestätigte den Ausschluss aus der Europa League trotz sportlicher Qualifikation. Die UEFA hatte diese Entscheidung gefällt, weil sich auch Olympique Lyon für den zweitwichtigsten Europapokalwettbewerb qualifiziert hatte - und beide Vereine zum Teil dem US-Investor John Textor gehören. Den Startplatz in der Europa League nimmt stattdessen Nottingham Forest ein.
Textor ist der größte Anteilseigner von Palace und Eigentümer von Lyon. Kürzlich hatte er einem Deal zum Verkauf seiner Palace-Anteile zugestimmt, dieser Schritt kam nach Ansicht der UEFA aber zu spät. Weil der französische Krisenklub Lyon dem Zwangsabstieg entgangen war, musste die UEFA eine Entscheidung treffen. Lyon erhielt für die Europa League den Vorzug, da der Ex-Meister in der Liga die bessere Platzierung (6.) als Palace (12.) erreicht hatte.
Crystal Palace stehen intensive Wochen bevor, weil der Club in der Gruppenphase der Conference League antreten wird. Auch deshalb fordert Glasner Bewegung am Transfermarkt. "Wir brauchen definitiv noch einen Spieler für die Abwehr und einen für den Angriff".
In der Premier League startet Crystal Palace am Sonntag bei Klub-Weltmeister Chelsea in die Saison.
