In vielen Regionen der Erde droht den Menschen bereits der Untergang: Die Gletscher unserer Erde verloren zwischen 2000 und 2023 insgesamt 6,5 Billionen Tonnen Eis - was zu einem Anstieg des Meeresspiegels um knapp 2 Zentimeter führte, so die neue Studie der Forschungsinitiative GlaMBIE.
Jährlich verlieren die Eisgiganten 273 Milliarden Tonnen Eis - das entspreche dem Wasserverbrauch der gesamten Weltbevölkerung in 30 Jahren (bei drei Liter pro Person und Tag) oder dem fünffachen Volumen des Bodensees, so die beteiligte TU Graz in der im Fachmagazin "Nature" veröffentlichten Studie.
Die regionalen Verluste sind laut Studie sehr unterschiedlich: Die antarktischen und subantarktischen Gegenden verloren 2 Prozent ihres Volumens, die Alpen-Gletscher in Österreich, der Schweiz, Italien, Deutschland und Frankreich hingegen 39 Prozent.
Die von Wissenschaftlern der Universitäten Edinburgh und Zürich durchgeführte Untersuchung ergab zudem, dass die Gletscher in diesem Jahrhundert bisher 5 Prozent ihres Gesamtvolumens verloren haben.
Besonders alarmierend: Die Studie weist auf einen beschleunigten Anstieg hin - von 231 Milliarden Tonnen pro Jahr in der ersten Hälfte des Untersuchungszeitraums (2000 bis 2011) auf 314 Milliarden Tonnen in der zweiten Hälfte. Von 2012 bis 2023 war der Verlust somit um 36 Prozent höher als im Zeitraum 2000 bis 2011.
"Diese Zahlen sind erschütternd. Sie erinnern uns daran, dass sich die Dinge in manchen Regionen schnell ändern", sagt Geowissenschaftler Noel Gourmelen von der Universität Edinburgh.
In den Gletschern unserer Erde sind riesige Mengen Süßwasser gespeichert. Mit dem schwindenden Gletschereis aufgrund des menschengemachten Klimawandels geht somit ein unersetzbarer Süßwasservorrat verloren.