Vertrags-Chaos herrscht derzeit rund um den ehemaligen Ober-Grafendorf-Torjäger und Führenden der Torschützenliste der Regionalliga Ost, Jiri Adamec. Adamec wurde nach der Winterpause von seinem Stammverein ATSV Ober-Grafendorf vor die Türe gesetzt, weil der Ostliga-Bomber mit Übergewicht aus der Winterpause zurückgekommen war. Nun streiten sich mehrere Vereine um den Torgarant.
Für Ober-Grafendorf traf der Stürmer in der Hinrunde der dritthöchsten Spielklasse gleich neun Mal - was beinahe die Hälfte aller ATSV-Tore sind - und war nach dem Abgang Rade Djokics Führender der Torschützenliste der Regionalliga Ost und hauptverantwortlich für die 13 Punkte seines Vereins. Nachdem Adamec mit Übergewicht zum Trainingsauftakt erschien, setzte ihn Ober-Grafendorf vor die Türe. Sofort buhlten unzählige Vereine um die Gunst des Knipsers. Das Hick-Hack konnte beginnen.
Bei Waidhofen an der Thaya hätte Adamec nur zweimal wöchentlich trainieren müssen, heißt es gerüchteweise. Trotzdem entschied sich der Tscheche gegen ein Engagement in Waidhofen. Wenig später vermeldeten zwei Vereine die Verpflichtung des Torjägers. Der SC Retz wollte Adamec, um sich aus dem Tabellenkeller zu arbeiten, beim SKN St. Pölten sollte der Stürmer bei den Juniors spielen.
Zwei Verträge
Der Sportmanager des SKN St. Pölten, Christoph Brunnauer, sagte zu "Fanreport": Am 13.1. hat Jiri Adamec beim SKN einen Vertrag unterschrieben. Und zwar einen als Profispieler." Laut "regionalliga.at" suchten die St. Pöltner sogar eine Wohnung für den Tschechen, da dieser keinen Führerschein besitzt und unterschrieben einen Mietvertrag. Doch dann schaltete sich Retz in das Hick-Hack um Adamec ein: "Der Retzer Sportchef Werner Mischling hat sogar von der Vertragsunterzeichnung Adamec´ beim SKN gewusst und anscheinend Adamec mit Hilfe eines Rechtsanwaltes zu einer Unterschrift bei seinem Klub bewogen."
Im Normalfall wird ein Spieler, der bei mehreren Vereinen unterschrieben hat, gesperrt. Wie nun bekannt wurde, einigten sich der SKN und der SC Retz einvernehmlich. Über die Vertragsdetails wurde Stillschweigen vereinbart. Der Tschechische Torjäger wird im Frühjahr nun für den Ostligisten SC Retz auflaufen. Für die St. Pöltener Juniors wird nun fieberhaft nach einem Ersatz gesucht. Brunnauer ärgerte sich: "Das Fußballgeschäft wird einfach immer unseriöser."
Ex-Retz-Coach Wachter zu Mannsdorf
Der ehemalige Trainer der Retzer, Manfred Wachter, der sein Amt bei den Weinviertlern niedergelegt hat, hat bereits einen neuen Verein gefunden. Zukünftig coacht Wachter den SC Mannsdorf.