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Kleiner, smarter Speaker mischt beim Ton groß mit

Google Home Mini ist nicht nur eine preislich attraktive Alternative zum größeren Speaker Google Home. Er tritt auch gegen Echo Dot an.

Heute Redaktion
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"Großartig, in klein" nennt Google den Home Mini, seinen handlichen sprachgesteuerten Lautsprecher. Das Gerät gibt es in den Farben Kreide, Karbon und Koralle bereits um 59 Euro – ein äußerst attraktives Angebot für Smart-Speaker-Einsteiger. Mit dem Gerät (9,8 Zentimeter im Durchmesser, 4,2 Zentimeter hoch) kommt der Google Assistant zum Einsatz, aktiviert wird der Lautsprecher mit dem Befehl "Ok Google" oder mit "Hey Google".

Neben dem Mini hat Google auch den Bruder Google Home im Programm, das weitaus größere Modell kommt auf 149 Euro. Der Vorteil des Mini soll sein, dass er die gleichen Funktionen wie das große Modell mitbringt, gleichzeitig aber preislich niedrig angesetzt ist und so dazu verlocken könnte, jeden Raum mit einem Mini-Lautsprecher auszustatten. Den größeren Bruder wird man da wohl eher nur in Räumen verwenden, in denen man sich ständig und länger aufhält.

Optisch fein, wenig Anschlüsse

Optisch passt der Mini jedenfalls gut in ein schickes Zuhause und ist ansehnlicher als alle bisherigen Klein-Varianten smarter Lautsprecher: der obere Teil des Geräts ist mit einem überraschend robusten Textilüberzug versehen, der untere Teil besteht aus Kunststoff. Ist der Mini aktiviert, erkennt man unter dem Textil vier LEDs, die bei Sprachbefehlen aufleuchten. Haptische Bedienungsmöglichkeiten sind begrenzt, aber vorhanden. So dreht ein Druck auf die linke Seite der Textiloberfläche den Ton leiser, auf der rechten Seite wird lauter "gedrückt". Ein kurzer Druck in der Mitte pausiert Musik.

Auf der Geräterückseite findet sich zudem ein Regler, der die verbauten Mikrofone abdreht, das kann im Gegensatz zur Lautstärke nicht per Sprachbefehl gemacht werden. Sind sie abgedreht, leuchten die LEDs rot. Weiters findet sich nur ein USB-Port zur Stromversorgung, überraschenderweise eine Micro-USB- und keine USB-C-Variante. Einen etwa beim Konkurrenzgerät Echo Dot vorhandenen Kopfhörer- oder Lautsprecheranschluss gibt es nicht, Headphones und andere Speaker muss man mit Bluetooth verbinden.

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Toller Sound nach leichter Einrichtung

Die Inbetriebnahme ist ebenso wie bei der Konkurrenz kinderleicht. Mit Strom versorgt braucht es nur noch die Google Home App auf dem Smartphone oder Tablet und schon ist die Einrichtung erledigt. Mit einer WLAN-Verbindung kann man nun dem kleinen Teil Fragen stellen, es als Wecker nutzen, Musik abspielen und Dutzende Dinge mehr. Verfügt man über Chromecasts an TV-Geräten oder Musikanlagen, kann man auf diesen per Sprachbefehl Serien, Filme und Songs streamen. Per Multi-Room-Funktion kann man mehrere Minis zu einem gemeinsamen Sound-Netzwerk zusammenhängen. Und auch zahlreiche Geräte wie smarte Lampen, Thermostate und Co. kann der Mini steuern.

Wohl einen der zwei wichtigsten Punkte gewinnt der Google Home Mini für sich. Der Sound aus dem Lautsprecher klingt stark und schlägt den direkten Amazon-Konkurrenten um Längen. Für den satten Sound sorgt ein nach oben gerichteter Lautsprecher, der Rundum-Sound ausspielt, während der Dot einen nach unten gerichteten Speaker verbaut. Mit großen Modellen von smarten Lautsprechern kann sich der Mini nicht messen, kommt aber näher an sie heran als ein Gerät in dieser Größen- und Preisklasse zuvor. Die Spracherkennung funktioniert gut, das Mikrofon reagiert auch aus mehreren Metern Entfernung und Zwischengeräuschen verlässlich.

Fazit

Was bei Amazon der Prime- und Music-Dienst ist, ist bei Google Play Music – über einen kostenpflichtigen Zusatzdienst kann auch der Mini Zehntausende Musikstücke abspielen und muss sich nicht nur auf Radiosender oder kostenlose Angebote wie Spotify Free beschränken. Typisch: Während Amazon YouTube und Co. aussperrt, gibt es bei Google keine Prime oder Music-Unlimited-Unterstützung.

Der Google Home Mini ist ein gelungenes Stück kleiner Smart-Speaker-Technik. Während Konkurrenten wie der Echo Dot etwas mehr kabelgebundene Anschlussmöglichkeiten bietet, überzeugt der Home Mini mit besserem Sound. Die Spracherkennung funktioniert vergleichbar gut, die Befehlsmöglichkeiten ebenfalls. Der jeweilige Sprachassistent ist eine Geschmacksfrage: Googles Assistent klingt für den Tester etwas nerviger, schlechte Witze kann auch Alexa.

Tech-Ökosystem entscheidet

Welcher smarte Speaker für den Nutzer besser ist, wird allerdings oft das vorhandene Tech-Ökosystem entscheiden. Wer bereits Amazon Prime nutzt, für den macht ein Echo Dot wohl mehr Sinn, wer bereits Google-Dienste im Einsatz hat, der greift besser zum Home Mini. Für jene, die noch gar keinen Kontakt mit solchen Diensten hatten und einen Speaker-Einstieg überlegen, bietet der Google Home Mini durch den besseren Ton eine Spur mehr.