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Google Wifi im Test: Kleine Box für großen Empfang

Google verspricht mit seinem Google Wifi "immer schnelles WLAN" und eine unkomplizierte Einrichtung. Auf zum Praxistest!

Heute Redaktion
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Geht es nach Google, dann soll Wifi dafür sorgen, dass in kleinen und großen Wohnungen mit einem oder mehreren Google Wifi Einheiten keine WLAN-losen Flecken mehr vorkommen. Wie gut das in der Praxis funktioniert, hat unser Redakteur im Test herausgefunden.

Die Ausgangslage: der Modem-Router steht in einer etwas mehr als 90 Quadratmeter großen Wohnung im nördlichsten Raum, dem Wohnzimmer. Zwei Zimmer weiter im südlichsten Raum, eigentlich als Arbeitszimmer gedacht, sucht man dank dicker Wände vergeblich nach einem WLAN-Netz am Notebook.

Doch schon in dem Zwischenraum und am Gang fällt das kabellose Internet auf Smartphone und Tablet gerne einmal aus – oder bricht zumindest auf Schneckentempo ein. Im Wohnraum dafür ist das Netz schnell, abbruchfrei und verlässlich. Perfekte Voraussetzungen also, um Google Wifi aufzustellen – wie sich zeigen sollte, reichte hier eine Wifi Einheit trotz der Wohnungsgröße vollkommen aus.

Formschön mit LED-Beleuchtung

Klar, Router, Modems, WLAN-Repeater und Co. sind meist keine Hingucker und das ist auch gar nicht wichtig, solange sie ihre Funktion erfüllen. Google Wifi muss man allerdings nicht verstecken, denn die weiße Box sieht eigentlich ganz gut aus, obwohl die Größe überrascht – das Gerät passt gerade einmal so in eine Hand. Der LED-Ring, der sich um die Mitte zieht, macht das Teil mit blauem und weißem Licht zum Hingucker. Deswegen wanderte das Gerät auch auf eine Vitrine, anstatt dahinter zu verschwinden. Die Beleuchtung kann man übrigens abschalten, sollte sie stören.

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Fotoshow: So funktioniert die Einrichtung per App. (Fotos: heute.at)

Die Anschlüsse am Gerät sind selbsterklärend. Per mitgelieferten USB-C-Kabel wird Wifi an eine Steckdose angeschlossen, eine der Buchsen wird dann per ebenfalls inkludiertem Netzwerkkabel an das bestehende Modem gehängt. Dann wird die "Google Wifi"-App am Smartphone gestartet und die Einrichtung Schritt für Schritt abgehandelt. Keine Sorge, alle Schritte sind gut und einfach erklärt und die Sache ist samt nötigem Update in gut zehn Minuten erledigt (siehe Fotoshow).

Schlaue Funktionen, sehr übersichtlich

Die App erkennt automatisch die Box per Bluetooth, der User kann nun einen Netzwerknamen und ein Passwort für die Nutzung vergeben. Notwendig ist im Vorfeld nur ein Google-Konto. Bei der Einrichtung hat Google auch auf jene Bedacht genommen, die sich Sorgen um die Datensicherheit machen. Nutzungsstatistiken und Cloud-Analyse können abgedreht werden. Dann werden nur noch anonymisierte App- und Netzwerk-Daten erhoben. Wifi nutzt die WPA2-Verschlüsselung.

Im letzten Schritt gibt man noch den Standort der Box, in diesem Fall das Wohnzimmer, an. Das soll dazu beitragen, die Übersicht zu behalten, sollten weitere Wifis hinzugefügt werden. Die würden sich dann kabellos mit der "Erstbox" verbinden und so ein Mesh-Netzwerk aufbauen, das riesige Wohnungen oder Häuser mit WLAN versorgt. Ein Hinzufügen wäre innerhalb von drei Minuten erledigt. Im Test beließ es der Tester bei einer Box. Abschließend muss man nur noch die gewünschten Endgeräte mit dem neuen Netzwerk verbinden.

Bleibt nur noch die Überprüfung

Jetzt geht's ans Eingemachte: Google Wifi ist in Betrieb, doch wie hat sich der Empfang verändert? Im Wohnraum ist logischerweise kaum ein Unterschied feststellbar. Im Flur, wo das Netz gerne langsam wurde oder abbrach, gibt es nun Geschwindigkeiten, die knapp an jene des Wohnraums heranreichen. Und im zuvor netzlosen Arbeitszimmer gibt es plötzlich guten Empfang mit akzeptablen Einbußen. Die folgende Grafik zeigt die Messung im Arbeitszimmer.

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Im Arbeitszimmer gab es zuvor keine WLAN-Verbindung. Der Test mit Google Wifi zeigt: das Smartphone hat jetzt nicht nur eine Verbindung, sondern sogar eine hervorragende. (Bild: heute.at)



Schnelles WLAN und unkomplizierte Einrichtung, diese beiden Versprechen hält Google beeindruckend ein. Die Box und die App bieten aber noch ein paar kleine Boni. Über eine LAN-Buchse an der Unterseite des Wifi kann man im Bedarfsfall zudem ein weiteres Endgerät per Kabel verbinden. Gefunkt wird parallel im 2,4- und 5-GHz-Band, was Verbindungsabbrüche verhindert, theoretisch wäre eine Datenrate von 1.200 MBit/s möglich. 139 Euro kostet eine Box, drei gibt es um 359 Euro. Ein gehobener, aber noch fairer Preis.

Und die App?

Bei der App könnten sich Profis möglicherweise einige Funktionen mehr wünschen, der Durchschnittsnutzer wird aber hervorragend versorgt. Ganz simpel lassen sich Gäste-Netzwerke einrichten, Internet- und WLAN-Geschwindigkeit testen oder weitere Wifis verbinden. An den Netzwerkdaten manuell zu "schrauben" ist allerdings nicht möglich. Dafür kann man die bestehenden Funktionen über die App dank Google-Konto auch ganz einfach unterwegs ändern.

Das Fazit aus dem Praxistest: Die kleine Box sorgt für großen Empfang, ist extrem simpel einzurichten und über die App kinderleicht zu bedienen. Ihre Versprechen löst sie anstandslos ein, für die gut 90 Quadratmeter große Wohnung ist ein Google Wifi zudem völlig ausreichend. Über Verbindungsabbrüche oder -einbrüche gibt es nichts mehr zu klagen, Google Wifi leistet einen hervorragenden Job.

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