Coronavirus

Gratis-Tests teurer als Impfung - kostenloses Ende naht

Gratis ist nicht gleich kostenlos - Ungeimpfte könnten bereits nächstes Jahr doppelt zur Kassa gebeten werden. 

Tobias Kurakin
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Wie aus einer parlamentarischen Anfrage der Neos hervorging, sind die Coronatests teurer als die Ausgaben für die Impfung. 
Wie aus einer parlamentarischen Anfrage der Neos hervorging, sind die Coronatests teurer als die Ausgaben für die Impfung. 
MICHAEL BUHOLZER / Keystone / picturedesk.com

Einige Impfgegner vermuten hinter den Stichen oft ein kommerzielles Motiv. Die von vielen Querdenkern so verhasste Pharmaindustrie würde durch die Impfungen nur Geld lukrieren, der medizinische Nutzen wäre ohnehin nicht gegeben - so zumindest der Vorwurf. Die Wahrheit ist jedoch, dass die PCR-Tests deutlich mehr Geld bringen, als die Impfung. Neo-Finanzminister Magnus Brunner von der ÖVP denkt demnach über ein Ende der Gratistests nach. 

Gratis-Tests sind nicht kostenlos

1,6 Milliarden Euro hatten die Corona-Tests im Jahr 2021 den österreichischen Steuerzahlern bereits gekostet. Seit Ausbruch der Pandemie wurden insgesamt bereits knapp 115 Millionen Tests in Österreich gebraucht, davon 37,5 Millionen PCR- und 77,4 Millionen Antigen-Tests. Aus Daten des Gesundheitsministeriums heißt es, dass bei diesen Zahlen Tests in Betrieben oder Apotheken nicht mitgerechnet werden würden. 

Während die Tests also eine erhebliche Ausgabe für den Staat sind, sind die Impfungen im Vergleich deutlich günstiger. So wurden im Jahr 2021 470 Millionen Euro für die Vakzine ausgegeben - als knapp ein Drittel der Kosten für die Tests.

Für das kommende Jahr wird hingegen vermutet, dass mehr Geld für Impfungen ausgegeben wird als dieses Jahr. So sollen im Jahr 2022 750 Millionen Euro für Vakzine bereitgestellt werden, die Testkosten übersteigen aber auch diesen Wert. Es wird vermutet, dass der Staat auch nächstes Jahr über 1,3 Milliarden Euro für die Corona-Tests ausgeben wird. 

Für den neuen Finanzminister ist dann aber nicht mehr sicher, ob der Staat diese Last alleine tragen wird. In einem Interview mit der "Heute" meinte Magnus Brunner: "Wir sind im Vergleich zu anderen EU-Staaten, die eine Kostenpflicht haben, sicher großzügiger. Im Zusammenhang mit der Impfpflicht muss man diese Diskussion natürlich führen."