Wirtschaft

"Grauslich" – Branchenbosse wütend über Ski-Party 

Ein Party-Video aus Kitzbühel ging viral. Die Branchenvertreter schäumen. Nun stehen auch rechtliche Konsequenzen für den Betreiber im Raum. 

Michael Rauhofer-Redl
Teilen
In einer Kitzbüheler Gaststätte ging es am Wochenende heiß her. 
In einer Kitzbüheler Gaststätte ging es am Wochenende heiß her. 
Instagram

Es waren angesichts der hohen Fallzahlen verstörende Bilder aus einer Après-Ski-Bar in Kitzbühel, die in den vergangen Tagen die Runde machten. Tanzende und singende Menschenmassen feiern ausgelassen, als ob es die Pandemie nicht gebe. Das Lokal soll nicht das erste Mal aufgefallen sein, berichtet das Ö1-Morgenjournal. Und das, obwohl der Betrieb 137.000 Euro Corona-Hilfe bekommen haben soll, eine Summe, die der Betreiber nicht bestätigt. Die Gesundheitsbehörde prüfen nun auch rechtliche Schritte, heißt es seitens des Landes Tirol. 

Mario Pulker, Gastronomie-Spartenobmann der Wirtschaftskammer Österreich, sieht in den verstörenden Bildern "einen Schlag ins Gesicht" all jener, die sich an die Auflagen der Politik halten. Kein Verständnis habe er dafür, dass dies dann auch noch in einem Hochinzidenzgebiet stattfinde, dann brauche man sich über die hohen Zahlen auch nicht zu wundern, so Pulker. 

"Entsetzt", "grauslich" – Breite Ablehnung unter Kollegen

Ähnlich sieht dies auch Mario Gerber, Obmann der Sparte Tourismus in der Tiroler Wirtschaftskammer. Auch andere Gastronomen seien "entsetzt". Fast alle Gastronomen hielten sich "an die durchaus strengen Regeln", zudem gebe es in Tirol auch strenge Kontrollen. Alle seien verantwortlich für das Image der Gastronomie, besonders deswegen seien solche Bilder völlig unverständlich: "Man kann sich nur entschuldigen und schämen", dass der Vorfall in Tirol geschehen sei. Der Branchensprecher glaubt allerdings nicht, dass dies ein repräsentatives Bild des (Tiroler) Tourismus zeige. 

1/4
Gehe zur Galerie
    Eine Après-Ski-Party inmitten einer Pandemie. 
    Eine Après-Ski-Party inmitten einer Pandemie.
    Instagram

    Gar als "grauslich" bezeichnete Walter Veit, er ist seit gestern Präsident der österreichischen Hotelliervereinigung, das Video. Veit selbst besitzt eine Ski-Hütte. Seit der Pandemie gebe es dort aber keine Partys mehr, das habe man komplett abgestellt. Angesprochen auf das Video sagt Veit, dass es in mehreren Skigebieten solche "Einzelfälle" gebe. Solche Bilder seien der Grund, warum man nicht über die tatsächlichen Probleme des Tourismus rede.

    Veit denkt hierbei etwa an die geltende Sperrstunde um 22.00 Uhr. Diese sei speziell in der Hotellerie nicht zu verstehen. Man müsse Gäste, die im Restaurant noch ihr Glas Wein austrinken möchte, aus dem Restaurant bitten. Durch solche Aktionen würde man Menschen in "die Illegalität" treiben, so Veit. Mit klügeren Regeln "hätte man die Pandemie besser im Griff". 

    1/62
    Gehe zur Galerie
      <strong>24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage.</strong> Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in <em>"Heute"</em> ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. <a data-li-document-ref="120032997" href="https://www.heute.at/s/365-jahreskarte-finanzstadtrat-macht-preisansage-120032997">Das ganze Interview &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711"></a>
      24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage. Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in "Heute" ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. Das ganze Interview >>>
      Denise Auer