Niederösterreich

Grüne wettern gegen Schießübungen am TÜPL

Nach dem Waldbrand in Allentsteig kritisieren die Grünen NÖ: "Auch das Bundesheer hat sich an die geltende Waldbrandverordnung zu halten."

Erich Wessely
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Großeinsatz bei Feuer am Tüpl Allentsteig
Großeinsatz bei Feuer am Tüpl Allentsteig
FF Zwettl-Stadt

Bei Artillerie-Schießübungen ist am Samstag am Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) ein Waldbrand ausgebrochen - mehr dazu hier. Die Grüne Landtagsabgeordnete Silvia Moser und der Grüne Nationalrat Martin Litschauer, beide aus dem Waldviertel, zeigen sich anlässlich der Brände am Truppenübungsplatz Allentsteig "entsetzt", wie es in einer Aussendung heißt.

"Es herrscht akute Waldbrandgefahr in NÖ"

“Es herrscht akute Waldbrandgefahr in NÖ. Und trotzdem schoss man am Truppenübungsplatz in Allentsteig. Kein Wunder, dass hier ein Feuer ausgebrochen ist. Nach 1,5 Tagen brennt es weiter und dicke Rauchschwaden überziehen das Waldviertel. Es schaut nicht so arg aus, aber es stinkt flächendeckend! Unser Appell kann nur lauten: das Bundesheer und der TÜPL müssen sich an die geltende Waldbrandverordnung halten und dürfen damit keinerlei Schießübungen durchführen", so das Duo am Montag.

Silvia Moser ergänzte beim Lokalaugenschein vor Ort: “Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass während akuter Trockenheit und angesichts der Waldbrandverordnungen in ganz Niederösterreich das Bundesheer Schießübungen mit scharfer Munition durchführt. So ein Sicherheitsrisiko einzugehen, ist eine Zumutung für unsere Bevölkerung im Waldviertel! Die Aussage, das Schießen unter großen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt zu haben, führt sich ad absurdum angesichts der Tatsache, dass 220 Männer der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren mit 36 Einsatzfahrzeugen unterstützen mussten, dazu 20 Landwirte mit Güllefässern.”

"Brandgeruch Belastung für unsere Bevölkerung"

“Der Brandgeruch war weit über die Grenzen des TÜPL hinweg eine Belastung für unsere Bevölkerung und der Brand auch ein großer Schaden für Fauna und Flora. Jetzt muss geklärt werden, wie wir so einen Vorfall in Zukunft verhindern”, so Martin Litschauer.

Beim Waldbrand hatte am Sonntagabend das Bundesheer die Einsatzleitung übernommen. Lokale Soldaten und Kräfte des ABC-Abwehrzentrums stellten die Brandwache sicher, teilte TÜPL-Sprecher Dietmar Butschell mit. Die Lage sei "stabil und im Griff". Nach wie vor müssten Glutnester gelöscht werden, sagte Butschell am Montag gegenüber der APA. "Brand aus" konnte am Montag noch nicht gegeben werden. Sollte es notwendig sein, könnten Feuerwehren nachalarmiert werden.

Keine Strafe für Bundesheer

Bis zu 24 FF mit 42 Fahrzeugen und 249 Mitgliedern waren am Wochenende im Einsatz. Brandursache war ein Artillerieschießen des Heeres am Samstag - mehr dazu hier. Das rief die niederösterreichischen Grünen auf den Plan.

Laut Bezirkshauptmannschaft Zwettl muss das Bundesheer aber keine Strafe zahlen. Zum einen könne die BH eine Heeresübung aus Kompetenzgründen gar nicht untersagen, zum anderen habe die Übung nicht gegen die derzeitige Waldbrandverordnung verstoßen.

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