Er zahlte 2.500 Euro

Bauer musste aufs WC – 12.000 Liter Gülle in Bach

Ein kurzer Toilettengang eines Landwirts führte zu einer schweren Umweltverschmutzung und einem Fischsterben in mehreren Bächen.
Oberösterreich Heute
16.09.2025, 16:43
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In Auerbach im Bezirk Freistadt ist es heuer im Frühjahr zu einem Zwischenfall gekommen, der so manchen zum Kopfschütteln bringt. Ein Landwirt musste dringend aufs Klo, wie er vor Gericht offen zugibt: "Mich hat' so gedrückt." Also hat er seinen Traktor stehen lassen und ist auf das stille Örtchen gegangen.

Wie die "OÖN" berichten, wollte der Richter es genau wissen: "Wie lange?" Die Antwort: "Fünf bis zehn Minuten." In dieser kurzen Zeit hat die Güllepumpe allein weitergearbeitet – und dann ist es passiert. Eine Metallschelle, die eigentlich die Rohre abdichten soll, ist gebrochen.

12.000 Liter Jauche liefen in Bach

"Nirosta steht drauf, aber es kann doch rosten", erklärt der Angeklagte. Auf die Frage, ob die Anlage schon einmal Probleme gemacht hat, sagt er nur: "Nie." Dass die Pumpe schon aus dem Jahr 2001 stammt, gibt er aber zu.

Die kurze Klopause hatte heftige Folgen. Rund 12.000 Liter Jauche sind ausgelaufen, haben erst die Wiese überschwemmt, sind dann in den Auberbach, weiter in den Trebingerbach und schließlich in die Kleine Gusen gelangt.

"Dass das genau mir passieren muss..."

Das Fischsterben war massiv, aber auch Pflanzen und Kleinstlebewesen sind durch das Ammoniak zu Schaden gekommen. Der Trebingerbach war monatelang schwer beeinträchtigt. Der Angeklagte beteuert: Er habe gleich versucht, das Gröbste "gleich zubi" zu putzen, aber "ich war ganz außer meiner".

Normalerweise sei er immer der, der andere warnt: "Passt auf beim Düngen! Aber dass das genau mir passieren muss..." Die Versicherung des Landwirts hat den Fischern bereits 6.000 Euro Entschädigung gezahlt, wie sein Anwalt betont. Damit sei der Schaden zumindest finanziell wiedergutgemacht.

Prozess endet in Diversion

Der Richter spricht von "nicht übermäßigem Verschulden" und "unglücklichen Umständen". Statt einer Verurteilung gibt es eine Diversion: 100 Tagessätze zu je 20 Euro plus 500 Euro Verfahrenskosten, insgesamt also 2.500 Euro.

Zahlt der Landwirt innerhalb von 14 Tagen, wird das Verfahren eingestellt. Bei einer Verurteilung hätte ihm wegen fahrlässiger Umweltgefährdung bis zu zwei Jahre Haft gedroht.

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