Er fordert 130.000 Euro

Mobbing wegen Jogginghose: Ex-Schüler klagt Republik

Ein Ex-HTL-Schüler fühlt sich wegen Jogginghosen gemobbt. Nun klagt er die Republik auf 130.000 Euro Verdienstentgang und Schmerzensgeld.
Christoph Weichsler
11.09.2025, 16:07
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Ein Wiener Schüler der HTL Camillo Sitte in der Wiener Landstraße sieht sich als Opfer eines unfassbaren Skandals: Weil er aufgrund einer Hauterkrankung nur Jogginghosen tragen konnte, sei er von Mitschülern und Lehrern schikaniert worden. Schlechte Noten bekam er angeblich ohne Begründung, Demütigungen und Ausgrenzung sollen sein Leben geprägt haben.

Jetzt zieht Dimitrie T. (Name geändert) vor Gericht – und verlangt satte 130.000 Euro von der Republik Österreich. Die Summe setzt sich aus Verdienstentgang und Schmerzengeld zusammen. Seine Begründung: Wegen des Mobbings habe er seine Ausbildung nicht beenden können und sei beruflich ausgebremst worden.

Klarstellung: In einer früheren Version dieses Artikels wurde die "HTL West" fälschlicherweise genannt. Diese Angabe war unzutreffend und wurde korrigiert. Wir stellen klar, dass die betreffende Schule in keinerlei Zusammenhang mit dem geschilderten Fall steht.

Lehrer sahen sich bedroht

Doch die Bildungsdirektion Wien widerspricht den Vorwürfen heftig. Von Mobbing könne keine Rede sein. Vielmehr soll Dimitrie T. wiederholt Aussagen gemacht haben, die Lehrer als Drohungen empfanden. Die Situation sei derart eskaliert, dass die Schulleitung 2021 die Notbremse zog.

Der Schüler wurde wegen "gefährlicher Drohung" von der Schule ausgeschlossen. Ein drastischer Schritt, den Dimitrie T. nicht akzeptierte. Er wandte sich an das Bundesverwaltungsgericht – und bekam Recht: Die Suspendierung wurde als ungerechtfertigt aufgehoben.

Klage gegen die Republik

Trotz des juristischen Erfolgs blieb der Schaden für ihn nach eigener Darstellung immens. Der junge Mann sieht seine Zukunft zerstört, spricht von einer "unwiederbringlichen Lebenskrise". Darum die drastische Klageforderung von 130.000 Euro.

Wegen Jogginghosen soll ein Ex-Schüler gemobbt worden sein – jetzt fordert er 130.000 Euro von der Republik
ORF

Ob er mit dieser Forderung durchkommt, wird sich erst im Verfahren zeigen. Die Bildungsdirektion hält jedenfalls dagegen: Von Mobbing könne keine Rede sein, vielmehr habe das Verhalten des Schülers selbst die Eskalation ausgelöst.

"Schauplatz Gericht" im ORF

Auch das Fernsehen greift den brisanten Fall nun auf. Unter dem Titel "Schauplatz Gericht: Mobbing wegen Jogginghose?" widmet sich ORF 2 der Causa rund um Dimitrie T. Am 11. September um 21.05 Uhr läuft die Sendung auf ORF 2 und parallel auf ORF ON.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 12.09.2025, 10:59, 11.09.2025, 16:07
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