Heftige Regenfälle haben die Wiener Justizanstalt Josefstadt schwer getroffen. Ausgerechnet im Bereich laufender Sanierungsarbeiten kam es am Mittwoch zu einem Wassereintritt. Die Folgen waren gravierend: Stromausfälle legten Teile der größten Haftanstalt Österreichs lahm. Ganze Abteilungen mussten geschlossen werden, wie das Justizministerium am Donnerstag mitteilte.
Damit nicht genug: Einige Insassen mussten in andere Anstalten überstellt werden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Wie viele Personen tatsächlich verlegt wurden, ließ das Ministerium offen. Fest steht jedoch, dass die Josefstadt am Limit läuft – und ein Unwetter reichte, um den Betrieb empfindlich zu stören.
Trotz der Ausfälle betont das Ministerium gegenüber der APA, dass die Sicherheit zu jedem Zeitpunkt sichergestellt gewesen sei. "Sämtliche diesbezüglich erprobte Abläufe wurden erfolgreich umgesetzt", hieß es in der Stellungnahme. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sofort reagiert, um Insassen und Personal zu schützen.
Während der laufenden Sanierung wird nun auch an der Beseitigung der Stromprobleme gearbeitet. Wann alle betroffenen Bereiche wieder vollständig genutzt werden können, blieb vorerst offen.
Die Justizanstalt Josefstadt ist nicht nur die größte, sondern auch die meistbelastete Haftanstalt Österreichs. Immer wieder werden Sanierungsbedarf und Überlastung thematisiert. Der aktuelle Wassereinbruch verdeutlicht einmal mehr die Herausforderungen, mit denen die Anstalt zu kämpfen hat.
Ob es weitere Maßnahmen braucht, um die Infrastruktur künftig wetterfest zu machen, ist derzeit noch unklar. Fürs Erste bleibt die Devise: Schäden beheben, Stromversorgung sichern und den Betrieb so rasch wie möglich stabilisieren.