Sein Strafregister ist jetzt schon länger als mancher Lebenslauf: Über 200 Anzeigen hat ein 15-jähriger Linzer bereits gesammelt. Kurz nach seinem 14. Geburtstag wurde er wegen schweren Raubes und Einbruchs zu 24 Monaten Haft verurteilt, 14 Monate davon saß er ab. Vergangenen November wurde er bedingt entlassen – und landete prompt wieder in Untersuchungshaft.
Erst Anfang des Monats musste sich der Jugendliche schon wieder vor Gericht verantworten. Denn: In der Nacht auf den 10. Februar soll er gemeinsam mit einem Gleichaltrigen in Liezen (Steiermark) ein Auto gestohlen haben. Damit fuhren sie laut Anklage zurück nach OÖ, um Freunde abzuholen.
Dann ging es weiter Richtung Wien. Bei Oed (Bez. Amstetten/NÖ) konnte die Polizei den Wagen stoppen. Die Vorwürfe: versuchter schwerer Raub und schwerer Diebstahl. Dafür drohten dem 15-Jährigen noch einmal bis zu siebeneinhalb Jahre Haft. Der Prozess am Landesgericht Steyr wurde aber vertagt.
Jetzt kommt schon der nächste Hammer – und der soll sich hinter Gittern abgespielt haben. Dem Teenager wird vorgeworfen, während seiner U-Haft in der Justizanstalt Linz einen Mithäftling sexuell bedrängt haben.
Laut einem Bericht der "OÖN" geht es um einen Vorfall im März: Der 15-Jährige soll zusammen mit einem weiteren Insassen versucht haben, einen Mitgefangenen "zu sexuellen Handlungen zu zwingen". Das mutmaßliche Opfer konnte sich aber wehren und aus dem Griff befreien.
Nach dem Zwischenfall ergriff die Justizanstalt Linz selbst die Initiative und erstattete Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Linz ermittelt – wegen versuchter Vergewaltigung, Nötigung und gefährlicher Drohung. Sowohl der 15-Jährige als auch der mutmaßliche Mittäter bestreiten den Vorwurf, es gilt die Unschuldsvermutung.
