Abdullah Öcalan

Haft in Türkei: PKK-Chef löst verbotene Partei nun auf

In der Türkei wird die verbotene Arbeiterpartei PKK nach Jahrzehnten aufgelöst, das hat ihr Gründer Abdullah Öcalan am Donnerstag bekanntgegeben.
20 Minuten
27.02.2025, 16:13

Der in der Türkei inhaftierte Kurdenführer Abdullah Öcalan hat am Donnerstag die Auflösung der PKK verkündet. Öcalan rief seine Anhänger in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung zudem dazu auf, nach dem jahrzehntelangen blutigen Konflikt zwischen der PKK und dem türkischen Staat ihre Waffen niederzulegen.

Zuvor hatte eine Delegation der pro-kurdischen Partei DEM den wegen Hochverrats inhaftierten Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali bei Istanbul besucht.

Als Terrorgruppe eingestuft

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) führte seit vier Jahrzehnten einen blutigen Kampf gegen den türkischen Staat, etwa 45.000 Menschen sind dabei bisher ums Leben gekommen. Die Gruppe wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrorgruppe eingestuft. Ihr Gründer, der Kurdenführer Abdullah Öcalan, sitzt seit 1999 wegen Hochverrats auf der Insel Imrali nahe Istanbul in Haft.

Seit 1978 bestanden

Der aus Südostanatolien stammende Öcalan gründete die PKK im Jahr 1978 in der Provinz Diyarbakir im Südosten der Türkei als marxistisch inspirierte Organisation. Ihr ursprüngliches Ziel war der Aufbau eines sozialistischen Kurdenstaats für das in der Türkei unterdrückte Volk, dessen Angehörige auch in Syrien, im Irak und im Iran leben. Die Kurden sind der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge mit über 30 Millionen Menschen weltweit eines der größten Völker ohne eigenen Nationalstaat.

Im vergangenen Oktober schlug Devlet Bahceli, der nationalistische Koalitionspartner von Präsident Recep Tayyip Erdogan, vor, dass Öcalan auf Bewährung freigelassen werden könnte, sollte seine Organisation der Gewalt abschwören und sich auflösen.

"Beruft ein Treffen ein und trefft eine Entscheidung. Alle Gruppen müssen ihre Waffen niederlegen und die PKK muss sich auflösen", heißt es in der Botschaft Öcalans, die DEM-Vertreter übermittelten.

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