Hagel schrottet Auto: "Wie soll ich das nur bezahlen?"

Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch Teile Oberösterreichs stark verwüstet. Wie berichtet, waren vor allem die Bezirke Gmunden, Kirchdorf und Vöcklabruck betroffen.

"Heute" sprach mit der betroffenen Renate Seifridsberger, die gerade mit ihrem Mann und ihrer Schwiegermutter im Auto unterwegs war, als es plötzlich losging. Nach einem Konzert ihrer Tochter in der Kirche in Kirchham (Bez. Gmunden) waren die 59-Jährige und ihre Familienmitglieder auf dem Weg Richtung Gschwandt (Bez. Gmunden). 

"Die Hagelkörner waren riesig und im Auto war es furchtbar laut. Wir sind zur Seite gefahren und haben bei einem Gebüsch am Straßenrand etwas Schutz gefunden. Ich hatte Angst, dass es die Scheibe eindrückt. Deshalb bin ich auch gleich zurück auf die Rückbank", schildert die Mutter die bangen Momente.

Nach Donner ging es los

Verletzt wurde zum Glück niemand, aber der erst rund ein Jahr alte Audi A1 wurde schwer beschädigt. "Ich muss den Schaden erst schätzen lassen. Aber da wird sicher einiges auf mich zukommen."

Auch für Christoph K. (34), der nahe des Traunsees wohnt, ging es Dienstagabend ganz schnell. Er erinnert sich im "Heute"-Gespräch: "Ich saß mit meiner Freundin vor dem Fernseher, als es gegen 20 Uhr plötzlich heftig zu donnern begonnen hat. Kurz danach war auch schon der Hagel da."

Zunächst hat er noch überlegt, sein Auto in Schutz zu bringen. "Ich habe aber schnell festgestellt, dass das sinnlos ist. Auch auf der Terrasse ist alles herumgeflogen und eine Markise wurde zerstört", so der 34-Jährige.

Ebenfalls in Gmunden hatte der Hagel auch für Masha Jafari (28) schlimme Folgen. "Wir haben natürlich mitbekommen, dass es stark hagelt. Doch als wir unsere Autos gesehen haben, trauten wir unseren Augen nicht", schildert die Gmundnerin.

Ihr Hyundai ist laut eigenen Angaben ein Totalschaden und auch der Mercedes ihres Freundes ist vor allem an der Windschutzscheibe schwer demoliert. "Mein Auto hat keine Vollkasko-Versicherung. Ich weiß nicht, wie ich das jetzt bezahlen soll", ist sie den Tränen nahe.

Indes sind die umliegenden Feuerwehren nach wie vor im Dauereinsatz. Laut Thomas Dreiblmeier, Abschnittsfeuerwehrkommandant von Gmunden, wurden von Dienstagabend bis jetzt alleine im Bezirk Gmunden 350 Einsätze gezählt. "Ich bin seit gestern Abend durchgehend unterwegs. Die Gemeinden Pinsdorf und Ohlsdorf hat es am schlimmsten getroffen. Wir müssen aktuell zahlreiche Hausdächer mit Planen abdecken, damit es nicht rein regnet." 

22 Millionen Euro – ein Rekordschaden

Der gesamte angerichtete Schaden in der Landwirtschaft, der in nur 24 Stunden entstand, beläuft sich laut Österreichischer Hagelversicherung auf 22 Millionen Euro. "Ein trauriger Rekord“, so Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung.